Vorsicht giftig: In diesen Gemeinden ist das gefährliche Jakobskreuzkraut anzutreffen
Pforzheim/Enzkreis. Die Experten im Landratsamt haben die gefährliche Pflanze auf dem Radar. Im Pflegeprogramm für Straßenränder wird gegen das Unkraut vorgegangen.
Das Fatale an den giftigen Pflanzen ist, dass ihre Blätter Rucola-Stängeln ähneln. Laut Informationen des Fachdienstes „BW agrar online“ ist die Pflanze in den zurückliegenden Jahren mehrfach im Rucola nachgewiesen worden. Bei den bekanntgewordenen und von Labors untersuchten Fällen wurden die zulässigen Werte massiv überschritten: In einem Fall sogar um das 2500-fache. Das Unkraut enhält Pyrrolizidinalkaloide, kurz PA, die schwere Leberschäden verursachen können. Bei manchen Tierarten, so die Experten, werde Krebs und Erbgutschädigung ausgelöst. Die Wirkung von PA sei in der Regel chronisch toxisch, sei also erst über einen gewissen Zeitraum feststellbar.
Beim unfreiwilligen Verzehr kann es allerdings auch sofort zu allergischen Reaktionen kommen. Insbesondere Schwangere und Babys sollten den Kontakt mit dieser Pflanze grundsätzlich vermeiden. Das gilt erst recht für die gelben Blüten, in denen der Giftstoff gleich doppelt so stark enthalten ist, wie im Rest. Landwirte müssen besonders vorsichtig sein, unterstreicht Bernhard Reisch vom Landwirtschaftsamt des Enzkreises. Die Pflanze dürfe nicht ins Silofutter oder ins Heu gelangen. Für Rinder und Pferde könne sich das Futter sonst als tödliche Mahlzeit entpuppen. Im Landratsamt beobachte man seit Jahren eine Zunahme der Pflanze, die beispielsweise bei Ispringen, Göbrichen und Neuhausen gehäuft anzutreffen sei. Insgesamt sei der Enzkreis im mittleren Segment der Betroffenheit einzustufen. In den Kreisen Karlsruhe und Heilbronn sei das Kraut stärker verbreitet, im Kreis Calw schwächer vorhanden, bilanziert Reisch.
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