Arbeit und Gottvertrauen halten Seniorin fit: Frieda Hölzle aus Neulingen feiert ihren Geburtstag zum 107. Mal
Neulingen-Bauschlott. Fast als ein medizinisches Wunder könnte man Frieda Hölzle, geborene Schäfer, bezeichnen. Wenngleich die älteste Neulingerin im Rollstuhl sitzt, begeht sie bei relativ guter Gesundheit am Sonntag im Seniorenzentrum Bethesda in Bauschlott ihr 107. Wiegenfest.
Mit Ausnahme der zuvor ältesten Neulingerin Elise Reinmuth, geborene Wurster, die am 25. November 2017, ebenfalls im Bethesda, ihren 107. Geburtstag feierte und leider bereits zwei Monate später verstarb, wurde hier noch niemand so alt.
Auf die Frage, ob es ein Geheimrezept für ihr hohes Alter gibt, antwortet Frieda Hölzle: „Ich weiß es nicht, für mich galt immer: schaffen, keine Genussmittel, solide leben, Gottvertrauen, sich nicht gehen lassen und anderen Menschen zu helfen.“ Selbst nach einem Sturz vor drei Wochen sind alle Schrammen wieder verheilt.
Den Bomben entkommen
Hölzle entstammt einem alten Geschlecht aus Dürrn, wo sie im Elternhaus mit fünf Brüdern und vier Schwestern aufwuchs. „Ärzte, Apotheker und die Pharmaindustrie konnten noch keine großen Geschäfte mit mir machen“, beteuert die Jubilarin. Nur eine Cousine, die allerdings schon früh in die USA ausgewanderte, wurde zuvor mit 101 Jahren am ältesten. Beruflich bedingt zogen Frieda Hölzle und ihr Mann Wilhelm im Dezember 1930 nach Pforzheim, da beide in der Schmuckbranche arbeiteten, um nicht jeden Tag von Bauschlott in die Goldstadt fahren zu müssen. Es war wie eine Vorsehung, dass die Familie am 22. Februar 1945, einen Tag vor dem Luftangriff auf Pforzheim, zurück nach Bauschlott in das Elternhaus von Wilhelm Hölzle zog. Gemäß dem Schwaben-Lied „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ wurde das baufällige Haus abgerissen und neu aufgebaut.
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