Geldautomaten-Sprengung in Bauschlott: Täter erbeuteten mehrere 10.000 Euro und benutzten Gas
Neulingen-Bauschlott. Es war ein gewaltiger Knall in der Nacht zu Montag, der viele Anwohner in Bauschlott aus dem Schlaf gerissen hatte.
Gegen 4.15 Uhr haben bislang unbekannte Täter einen Geldautomaten in einer Sparkasse in der Schloßstraße in die Luft gesprengt. Wie die Polizei nun bekannt gibt, benutzten die Flüchtigen dabei Gas und konnten durch ihren explosiven Raub mehrere 10.000 Euro erbeuten.
Die Sparkasse denkt unterdessen über eine mögliche Einführung der sogenannten Tintentechnologie zur Sicherung von Geldscheinen in Automaten nach. Und vor Ort sind am Tag nach der Detonation die Ausmaße noch gut zu erkennen: Der Eingang des Gebäudes wurde provisorisch mit Holzplatten verbarrikadiert, Glasscheiben mit zahlreichen Rissen und Überreste der Aufräumarbeiten stehen vor dem Rathaus. Der Weg, der zum Eingang führt, ist mit einem Absperrband gesichert. Ausgehängte Zettel informieren Kunden der Post darüber, dass diese erst am Mittwoch wieder geöffnet hat.
Die PZ hat die neuesten Entwicklungen zum Vorfall zusammengefasst: Wie hoch ist die Beute?
Wie Sabine Doll, Sprecherin der Polizei, gegenüber der PZ gestern sagte, konnten die Täter mit insgesamt mehreren 10.000 Euro flüchten. Hinzu komme ein Sachschaden, der von den Ordnungshütern auf rund 60.000 Euro geschätzt wird. Schmidt schätzt den gesamten Schaden für die Gemeinde auf mindestens 150.000 Euro. Darunter fallen die Schäden am Rathaus und die an der Einrichtung.
Was ist über die Täter bekannt?
Die ermittelnde Polizei habe laut Doll derzeit keinerlei Hinweise auf die flüchtigen Unbekannten. Aber: „In der Regel sind bei solchen Überfällen mehrere Täter beteiligt“, sagt sie. Deshalb gehe man auch in diesem Fall von einer Gruppe aus. Außerdem könne man aus vergangenen Ermittlungen schlussfolgern, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch bei dieser Geldautomaten-Sprengung um Täter handelt, die nicht aus der Region stammen.
Immer wieder rücken in solchen Fällen Banden aus verschiedenen Herkunftsländern ins Visier der Fahnder. Dass solch organisierte Kriminalität auch in Bauschlott tätig wurde, wäre denkbar.
Wie wurde der Automat gesprengt?
„Die Täter benutzten Gas“, bestätigte die Polizeisprecherin. Wie sie weiter erklärt, wurde das Gas in den Automaten „geleitet“, womit die Explosion hervorgebracht wurde. Näheres zum Tathergang könne die Polizei aber zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Wie geht die Sparkasse vor?
„In solchen Fällen wird ein fachübergreifendes Team innerhalb der Sparkasse Pforzheim Calw tätig. Gemeinsam mit Polizei und Gemeindeverwaltung wird der Vorfall analysiert“, erklärt Stephan Scholl, Vorstandsvorsitzender Sparkasse, gegenüber der „Pforzheimer Zeitung“. Abhängig von der Analyse werde dann geprüft, ob baulich-technische Veränderungen notwendig seien.
Die sogenannte Tintentechnologie, bei der Geldscheine bei unsachgemäßer Öffnung gefärbt und damit wertlos werden, könne für entsprechend gefährdete Automaten eine gute Lösung sein, so der Vorsitzende abschließend. In einigen Ländern sind Banken bereits gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Automaten mit dieser Technik auszustatten.
[ Das Bürgerbüro in Bauschlott hat ab Mittwoch (31. Oktober) wieder regulär geöffnet ]
Mehr über den Vorfall lesen Sie am Mittwoch in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.
Geldautomat in Bauschlott gesprengt: Polizei schätzt Schaden auf 60.000 Euro
