Haushalt in Neulingen: Personalkosten im Bereich der Kindergärten werden immer höher
Neulingen. Ohne viele Nachfragen seitens der Neulinger Gemeinderäte hat Kämmerer Rolf Elsäßer am Mittwochabend in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Entwurf für den Haushaltsplan 2023 eingebracht. Er fasste sich kurz und erläuterte die wichtigsten Zahlen.

So wird im Ergebnishaushalt mit Erträgen in Höhe von rund 17,4 Millionen Euro gerechnet. Denen stehen Aufwendungen in Höhe von 18 Millionen Euro entgegen, was ein Defizit von 639.611 Euro ergibt. Der Fehlbetrag könne durch die Gewinnrücklage ausgeglichen werden, so Elsäßer. Erfreulicherweise habe der Haushalt nach 2021 und 2022 mit einem positiven Ergebnis von voraussichtlich über eine Million Euro abgeschlossen. Das werde laut dem Kämmerer so jedoch nicht bleiben: Für das Haushaltsjahr 2023 und die Folgejahre rechnet Elsäßer mit Defiziten. Ab 2025 werde sich der Wert nach den Hochrechnungen sogar ins Negative entwickeln. Als Ursachen dafür nennt der Finanzamtsleiter steigende Personal- und Energiekosten sowie die Inflation.
Generell würden die Personalkosten vor allem im Kindergartenbereich ansteigen. Im Haushaltsplan 2023 sind alleine dafür 3,8 Millionen Euro eingestellt. Damit liegen die Aufwendungen um rund 670.000 Euro über dem Planansatz von 2022 – eine Steigerung von 12,3 Prozent. Die Gründe dafür seien zum einen die neuen tariflichen Vereinbarungen, aber auch die Einführung der Sozial- und Erziehungsumlage (SuE), die ebenfalls tariflich ausgehandelt wurde und nicht eingeplant war. Gleichzeitig mussten vermehrt Mutterschaftsvertretungen mit einem unbefristeten Vertrag und Integrationskräfte eingestellt werden, so Elsäßer.
Während 2022 noch 9,7 Millionen Euro für Investitionen in die Hand genommen wurden, wird 2023 vorsichtig gewirtschaftet. Im Haushaltsplan werden dafür 1,9 Millionen Euro eingestellt. Dazu müsse gesagt werden, dass 7,3 Millionen Euro 2022 gar nicht genutzt wurden, so Elsäßer. Diese werden nun auf das Jahr 2023 übertragen. Somit seien es eigentlich 9,2 Millionen Euro. Zum einen sind 664 000 Euro für die Erschließung der Gemeindegrundstücke in der Kanalstraße für das Neubaugebiet angesetzt. 520 000 Euro sind für den Neubau eines Kunstrasenplatzes in Göbrichen geplant. Weitere Projekte, wie eine neue Lagerhalle auf dem Bauhof, der Anbau der Gräfin-Rhena-Halle in Bauschlott oder energetische Sanierungen sind ebenfalls aufgeführt. Langfristig gesehen will Neulingen jedoch wieder einiges an Geld in die Hand nehmen: In der Finanzplanung für 2023 bis 2026 ist unteranderem die städtebauliche Erneuerung von Bauschlott mit 3,4 Millionen Euro eingeplant, der Breitbandausbau mit 1,4 Millionen oder die Sanierung der Gehwege im Bereich der Pforzheimer und Brettener Straße.
Die aktuellen Investitionen würden hauptsächlich aus den Geldreserven und Grundstückserlösen finanziert werden, so Elsäßer. Bald gebe es jedoch nichts mehr zu verkaufen und dann könne nur noch aus dem geschöpft werden, was der Gemeinde nach den Steuereinnahmen und Ausgaben noch bliebe.