Musik spricht eine Sprache: Alphornbläser aus LaBresse und Bauschlott spielen gemeinsam
Neulingen-Bauschlott/Pforzheim. Ein Projekt der Deutsch-Französischen Gesellschaft Pforzheim/Enzkreis (DFG) – gefördert über den Mikroprojektefonds des Staatsministeriums Baden-Württemberg – hat ein Treffen der Alphornbläser „Cors et Accords“ aus dem Gemeindeverband La Bresse/Cornimont/Ventron (Vogesen) mit den Alphornfreunden Bauschlott ermöglicht. Die DFG pflegt seit Jahren freundschaftliche Beziehungen zum Gemeindeverband La Bresse und unterstützt damit auch die Stadt Pforzheim, die La Bresse eng verbunden ist.
„Als wir im November 2019 mit einer Abordnung der Stadt Pforzheim bei der Gedenkfeier ,75 Jahre Deportation‘ in La Bresse waren, beeindruckten uns die französischen Alphornbläser sehr mit ihrer Darbietung. Dieses Erlebnis gab den Anstoß, durch ein deutsch-französisches Alphornbläser-Treffen neue Formen der Begegnung zu suchen, indem wir zwischen den Vereinen vermitteln und damit eine breitere Öffentlichkeit erreichen“, so die stellvertretende Vorsitzende Bernhilde Starck. Zum Kennenlernen von Bauschlott gab es am Samstag eine zweisprachige Führung durch den Dorfanger zum Schloss. Der Bauschlott-Kenner Martin Kull, Vorsitzender des örtlichen Heimatvereins, vermittelte unter anderem Wissenswertes über die Fachwerkhäuser, übersetzt wurde von Colette Herber.
Bei einem gemeinsamen Konzert mit rund 120 Besuchern vor historischer Kulisse im Hof des Weinbrenner-Schlosses brachten die Musiker zum Ausdruck, dass Musik eine gemeinsame Sprache spricht. Den krönenden Abschluss bildete die Europahymne „Ode an die Freude“. Die Alphornfreunde Bauschlott waren vertreten durch Harald Fuchs, Andreas Kubatov, Volker Kohle und Lothar Kohle als Schlagzeuger. Daneben sieben Musiker aus Frankreich.
Auftritt auf dem Wallberg
Am Sonntag spielten die Alphornbläser auf dem Wallberg in Pforzheim. Nun war auch das Quartett der Alphornfreunde Bauschlott mit Thomas Engel wieder komplett. Unter anderem bei „Amacing Grace“ bewiesen die Franzosen, dass sie zugleich so gut singen wie spielen können.
Starck bedauerte, dass Nebel aufgezogen war und hoffte, dass man die Töne dennoch auch am Fuße des Berges hören konnte. Zuvor war das Lied „Ich hatte einen Kameraden“ der Erinnerung an das verheerende Bombardement vom 23. Februar 1945 gewidmet. Im Zweiten Weltkrieg wurden 600 Zwangsarbeiter aus den Vogesengemeinden nach Pforzheim deportiert. Auch diese erlebten den Luftangriff. Um zu sehen, wo ihre Angehörigen umgekommen sind, besuchten deren Verwandte später die Goldstadt.
Nach einer Führung durch das Schmuckmuseum traten die französischen Gäste mit vielen Eindrücken ihres ersten Besuchs in Bauschlott und Pforzheim im Gepäck die Heimreise an.