Neulingen
Neulingen -  17.02.2021
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Musikalisches Bauschlotter Ehepaar blickt auf 65 gemeinsame Jahre zurück

Neulingen-Bauschlott. In ihrem am Nikolaustag 1963 eingezogenen Haus in der Seeblickstraße 1 in Bauschlott, begehen am Donnerstag Wilhelm Stößer (87 Jahre alt) und seine Frau Esther, geborene Lampert (86), bei guter Gesundheit ihre eiserne Hochzeit. Sie zählen zu den wenigen Paaren in Bauschlott und Neulingen, welchen dieses seltene Ehejubiläum vergönnt ist.

Beide Jubilare sind in Bauschlott geboren und aufgewachsen. Es wäre ihnen ein großes Bedürfnis gewesen, ihres vor 65 Jahren vor Gott geschlossenen Bundes fürs Leben mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche zu gedenken. Sie bedauern es sehr, dass dies wegen Corona nicht geht. Ebenso kann es keine feierliche Umrahmung durch den Musikverein Bauschlott geben. Das Jubelpaar erinnert sich noch, dass am Tag der grünen Hochzeit Temperaturen von 22 Grad minus herrschten. Da die zwei Holzöfen zum Aufheizen des größten Neulinger Gotteshauses nicht ausreichten, musste die Trauung im ehemaligen Betsaal neben der Kirche stattfinden. Wie von den Bauschlottern zu erfahren war, gab es eine Woche zuvor sogar nahezu 30 Grad minus, nachdem der Januar relativ mild war.

Wilhelm Stößer begann 1948 eine Lehre als Schreiner bei der örtlichen Firma Frick, wo er bis 1968 arbeitete. Danach war er bis zum Eintritt seiner Rente drei Jahrzehnte als Betriebsschreiner bei der Firma Gustav Rau in Pforzheim beschäftigt. Seine Frau war unter anderem über zehn Jahre lang, bis 1990, im Haushalt der Arzt-Familie Sandkühler im Schloss Bauschlott tätig. Bis heute hat sie große Freude an ihren Blumen im Haus und Garten, wo ihr Mann ihr die schwereren Arbeiten abnimmt und auch Kartoffeln sowie Gemüse angebaut werden.

Beide haben von Kindheit an in den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieben mitgearbeitet, bis diese aufgegeben wurden. Viele Jahre frönten sie ihrem Hobby, dem Bergwandern.

Wilhelm Stößer war Gründungsmitglied der Feuerwehrkapelle Bauschlott im Jahre 1955, war bis Herbst 2018 aktiver Musiker mit der Klarinette und von 1963 an 30 Jahre Vorsitzender, wonach er zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Beide Väter des Jubelpaares sangen früher im Kirchenchor mit. Da es später an Männerstimmen fehlte, entschied sich Wilhelm Stößer, vom Sängerbund, in dem er von 1950 bis 1985 sang, zum Kirchenchor zu wechseln.

Über 60 Jahre lang sang Esther Stößer im Kirchenchor, dem beide bis zur Auflösung vor sieben Jahren die Treue hielten. Doch nichtsdestotrotz ist Wilhelm Stößer dem Singen treu geblieben, wenn auch nur als „Solist“ beim Arbeiten, wie etwa in seiner Werkstatt im Keller. Bei seinen vielfältigen Verpflichtungen im Ehrenamt, war ihm seine liebe Frau stets eine große Stütze.

Mehr über das Thema lesen Sie am Donnerstag, 18. Februar,. in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

Autor: pd