Neulingen
Neulingen -  08.02.2020
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Neulingen plant klimafreundlich: Gemeinde will bei neuen Baugebieten Emissionen verringern

Neulingen. Mit der kürzlich erfolgten Unterzeichnung des Klimaschutzpakts Baden-Württemberg bekennt sich Neulingen, zusammen mit vielen anderen Enzkreis-Kommunen, zu den Klimazielen des Landes und einer klimaneutralen Verwaltung bis zum Jahr 2040. Im Gemeindeentwicklungskonzept bis 2035 wurde dem Klimaschutz ein großer Stellenwert eingeräumt.

„In einem ersten Schritt werden wir mit externer Unterstützung zunächst die kurzfristig umsetzbaren Klimaschutzaktivitäten und erste konkrete Maßnahmen ausarbeiten. Auf diese Weise können wir den Klimaschutz strukturiert angehen und unsere Mittel effizient einsetzen,“ erläutert Bürgermeister Michael Schmidt. Bei der lokalen Erzeugung von erneuerbaren Energien liegt die Gemeinde bereits knapp über dem Durchschnitt in Baden-Württemberg. Das ergab die CO2-Bilanz, erarbeitet vom Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis (ebz). Vor allem in den Bereichen Photovoltaik und Biomasse sind jedoch noch Steigerungen möglich. Grundlegend für den Klimaschutz sind darüber hinaus vor allen Dingen energiesparende Gebäude. Besonders wichtig ist die Erhöhung der Sanierungsrate und energetische Ertüchtigung von Bestandsgebäuden. Beim anstehenden Bau Kulturzentrum/Bankfiliale wird aus diesem Grund ein hoher Energieeffizienzstandard angestrebt.

„Wirtschaftlich sinnvoll“

Um energetischen Altlasten vorzubeugen, sollen Umwelt- und Klimaschutzaspekte in künftige Bauvorhaben miteinbezogen werden. So etwa bei der Planung des Neubaugebiets am Kanalweg, für das derzeit erste Überlegungen zur Minimierung von Emissionen anstehen. Dazu Bürgermeister Schmidt: „Eine klimafreundliche Bauleitplanung ist für die Gemeinde auch wirtschaftlich sinnvoll.“ Edith Marqués Berger, Geschäftsführerin der Kommunalberatung des ebz, begrüßt die Absicht der Gemeinde: „Klimaneutrale Wohn- und Gewerbegebiete wären auch zukunftsweisend für die Region.“

Private Haushalte und der Verkehr sind in Neulingen die beiden größten Sektoren beim Energieverbrauch. Björn Ehrismann, Leiter der Kommunalberatung, sagt, dass die Quote energetischer Sanierungen noch zu gering sei: „Hauseigentümer können von vielen Förderprogrammen profitieren.“ Lisa Andes, Klimaschutzmanagerin im ebz, fügt hinzu: „Neben Investitionen können Verhaltensänderungen viel zur Einsparung von Emissionen beitragen.“ So sei beispielsweise jeder Weg zu Fuß oder mit dem Rad gut fürs Klima.

Autor: pm