Neulingen
Neulingen -  05.07.2018
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Neulinger Gemeinderat nimmt Waldwegebau unter die Lupe

Der Neulinger Gemeinderat befasste sich in der Sitzung im Mai mit der Bewirtschaftung des Neulinger Gemeindewaldes mit einer Holzbodenfläche von 490 Hektar. Revierförster Martin Schickle von einem erfreulichen Jahresüberschuss 2017 in Höhe von 124 000 Euro berichten: „Das beste Ergebnis seit ich die Beförsterung 1990 übernommen habe.“

Bürgermeister Michael Schmidt machte zu Beginn der Waldbegehung deutlich: „Wir wollen uns heute in der Praxis ansehen, was wir jährlich für die Waldbewirtschaftung im Rat zu beschließen haben.“ Mit dabei waren Frieder Kurtz, der Leiter des Forstamtes Enzkreis, sowie alle sieben Jagdpächter.

Schickle hatte den Waldbereich nördlich des Hundsportplatzes in Bauschlott als Schwerpunkt ausgewählt, weil dort der bedeutendste Holzeinschlag im vergangenen Jahr war. Wegen der starken Nässe war es notwendig, vierachsige Forstschlepper zum Herausholen der Stämme einzusetzen, die außerdem noch 80 Zentimeter breite Laufbänder über die Reifen montieren mussten. Damit konnte allzu großer Schaden am Waldboden vermieden werden.

Allerdings hat die Nässe des Bodens auch von den Waldwegen Tribut gefordert. Wie man ihr abgerundetes Profil zum besseren Regenwasserabfluss und die beiden Wassergräben links und rechts quasi im Einmann-Betrieb mit einem speziellen Grader – einer Baumaschine, die Flächen hobelt und planiert – herstellt, das demonstrierte der Eggensteiner Unternehmer Herbert Ratzel. Wie Ratzel berichtet, hat er bereits 1963 als erste Waldwegebefestigung den großen Buchenweg im Neulinger Forst hergestellt. Am Ende hatte der Waldweg sowohl für Spaziergänger und Radfahrer wieder eine perfekte Oberfläche.

Biotope müssen feucht bleiben

Tiefe Reifenspuren auf den Rücke-Gassen haben gelegentlich auch etwas Gutes. Dann nämlich, wenn sie anhaltend mit Wasser gefüllt sind. So konnte Schickle den Rat auch an Feuchtbiotope führen, in denen Molche, Unken und ganz junge Feuersalamander zu sehen waren. „Wenn es mal zu trocken wird, füllt auch gelegentlich die Feuerwehr Wasser in die Gräben“, so Gemeinderat und Feuerwehrkommandant Matthias Leypold. Wie eine Ersatzaufforstung als Waldersatz für ein noch zu bauendes Regenrückhaltebecken funktioniert, zeigte Schickle zum Abschluss der für alle sehr informativen Waldbesichtigung.

Autor: Manfred Schott | Neulingen