„Richtig zufrieden ist keiner“: Zimmerer ärgern sich über Holzmarkt
Neulingen. Bei der Versammlung der Zimmerer-Innung galt der Preisproblematik am Bauholzmarkt besondere Aufmerksamkeit.Im Zuge der Klimaerwärmung hat sich der ursprünglich aus New Mexiko stammende Bergkiefernkäfer in den USA und Kanada immer weiter ausgebreitet. In den USA hat sich der Preis für Bauholz in einem einzigen Jahr vervierfacht – und wirtschaftliche Ausläufer dieser ökologischen Katastrophe haben Anfang 2021 auch die Region erreicht.
Obermeister Patrick Vester betont bei der Jahreshauptversammlung der Zimmerer-Innung in Neulingen mit Blick auf die Verwerfungen am Holzmarkt, dass die gestiegene Nachfrage aus den USA und China nur einer von mehreren Faktoren sei: „Der Sicherheitsgedanke ist beim Bauen in Deutschland besonders ausgeprägt und dadurch auch der einheimische Holzbedarf deutlich größer.“ „Man bekommt alles, braucht aber mehr Zeit und zwei- bis dreimal mehr Geld als noch vor sechs, sieben Monaten“, sagt Johannes Jaufmann aus Mühlacker.
Licht am Ende des Tunnels sieht Andreas Heinkel (Goldmann Lindenberger, Pforzheim): „Die Holzindustrie kommt allmählich vom hohen Ross wieder runter.“ Dennoch fällt das Fazit der Gesprächsrunde mit Blick auf die Verfügbarkeit von Materialien eher verhalten aus. Tenor: „So richtig zufrieden ist keiner.“ Wesentlich positiver stellt sich für die hiesige Innung die Situation am Ausbildungsmarkt dar. Zimmermeister Frank Goutier berichtet angetan: „2021 ist das erste Jahr, in dem wir eine reine 18-köpfige Zimmerer-Klasse an der Berufsschule haben.“ Und er schwärmt geradezu von den aktuell besten Absolventen, den beiden diesjährigen Förderpreisträgern Jennifer Wöhr (Huber Holzbau, Engelsbrand) und Daniel Henz (Holzbau Heinzelman, Mühlacker): „Ich bewundere, dass die Frauen diesen Beruf mehr und mehr erkennen.“
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