Niefern-Öschelbronn
Niefern-Öschelbronn -  20.07.2018
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A8-Lärmschutz: Aus Pforzheim droht Ärger für Nieferns Erdwälle

Niefern-Öschelbronn/Pforzheim. Mit Erdaushub, der beim Ausbau der A8 im Enztal ausgebaggert wird, will Niefern zusätzliche Lärmschutzwälle aufschütten lassen. Der Plan schien in trockenen Tüchern, doch jetzt stoßen die Wälle auf Widerstand der Stadtwerke Pforzheim.

Da haben Niefern-Öschelbronns Gemeinderäte gestaunt, als sie die Unterlagen für die nächste Ratssitzung am 24. Juli über den geplanten Bau von bis zu zehn Meter hohen Lärmschutzwällen an der A8 durchgelesen hatten. Rechtsanwälte der Stadtwerke Pforzheim (SWP) haben in der Anhörungsrunde des Bebauungsplans der Gemeinde die geplanten Erdwälle auf beiden Seiten der Autobahn abgelehnt. Das Juristenbüro erklärt für die Stadtwerke, die Trinkwasserbrunnen wären „erheblich gefährdet“.

Die Argumente erinnern an frühere politische Tauziehen: An den Widerstand der SWP gegen ein DFB-Pokalspiel des CfR Pforzheim Mitte August gegen Bayer Leverkusen auf dem Holzhof, das nun aber doch dort ausgetragen wird. Und an den Streit um ein in Niefern bei der A8 vorgesehenes Gewerbegebiet. Folgendes halten die Anwälte der Stadtwerke den Lärmschutzwall-Plänen entgegen: Es fehle eine hydrogeologische Untersuchung mitsamt Bodengutachten, um die Belastungen in der Tiefe durch die Wälle einzuschätzen. Das Aushubmaterial setze in den nächsten 80 Jahren Ablagerungen und Belastungen frei. Zudem könnten Schadstoffe ausgewaschen werden und versickern.

Nieferns Verwaltung weist das zurück: Mit geeignetem Erdmaterial verbessere sich sogar der Schutz des Grundwassers durch die Wälle – weil sie eine Art Abdichtung darstellen würden.

Das Vorhaben, 2017 vom Niefener FDP-Landtagsabgeordneten Erik Schweickert angestoßen, schien sicher, die Weichen mit den A8-Planern des Regierungspräsidiums gestellt. Niefern-Öschelbronn trieb die Pläne daraufhin voran. Umso eiliger suchen Bürgermeistern Birgit Förster und Schweickert das Gespräch mit den Stadtwerken. Noch ist offen, ob es gelingt, die SWP zu überzeugen. Ein Nein würde für Ärger sorgen. „Das wäre ja ein Treppenwitz, wenn die Stadt Pforzheim damit durchkommt“, empört sich Schweickert. Die Stadt bekäme immerhin ohne eigenes Zutun und außerdem zum Nulltarif weiteren Lärmschutz für die A8-Anwohner in Eutingen.

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Autor: Ralf Steinert