Abnoba und Carus-Institut weihen Neubau ein: Millionen für medizinische Misteltechnologie
Niefern-Öschelbronn. Am Öschelbronner Eichhof hat sich das medizinische Gefüge mit dem Krankenhaus, der Abnoba als Hersteller pflanzlicher Arzneimittel für die Misteltherapie gegen Tumore und dem Carus-Forschungsinstitut noch einmal neu erfunden. Von außen kaum zu erkennen, die Häuser versinken fast in dem grünen Hügel, der auch noch das Pflegeheim Johanneshaus und das Demenzzentrum umfasst, sind mit hohem finanziellem Aufwand der Neubau für Abnoba und Carus sowie die neue Klinik hochgezogen worden.
Vor über einem Jahr zogen die Mitarbeiter der Abnoba GmbH in die neuen Räume ein. Das Gebäude hat knapp zehn Millionen Euro gekostet. Der Arzneimittelhersteller hat damit Verwaltung und Produktion zusammengelegt und dringend benötigte Büro-, Labor- und Lagerräume für sich und das Carl-Gustav-Carus-Institut geschaffen. Mit einem Tag der offenen Tür am vergangenen Sonntag holten die Betreiber nun die Einweihung nach. Vor fast 50 Jahren rund um eine Parkanlage gewachsen, haben die medizinischen Kräfte die Chancen genutzt, in diesem Block in Öschelbronn zu wachsen. „Wir haben damit in künftige Kapazitäten investiert“, sagte Abnoba-Geschäftsführer Michel Barkhoff. „Die moderne integrative Onkologie, bei der sich wissenschaftlich fundierte Naturheilkunde und Standardtherapien für Patienten ergänzen, ist gelebte Praxis“, sagte Caro-Chef Gero Leneweit. In Deutschland erhalte jeder zweite Tumorpatient im Verlauf seiner Erkrankung Misteltherapie, so Leneweit. In einem Grußwort sagte Internist Hartmut Rieß von der anthroposophisch geprägten Klinik: „Die Mistel ist ein zentrales Heilmittel. Gut, dass Abnoba unser Nachbar ist.“
„Hier wird geforscht und produziert“, fasste Ulrike Brandauer vom Vorstand des Trägervereins zur Förderung der Krebstherapie das Konzept zusammen. Barkhoff dankte dem früheren Bürgermeister Jürgen Kurz. Der Alt-Schultes hatte 2015 und 2016 am Ende seiner Amtszeit die Weichen für das Gebiet gestellt. Für Abnoba baute die Gemeinde in der Zufahrt über die Allmendstraße Abwasserleitungen und Stränge für die Haustechnik ein.
Den Neubau mit über 3000 Quadratmetern, innerhalb von vier Jahren fertiggestellt, hat der Pforzheimer Architekt Peter Gloss entworfen.