Niefern-Öschelbronn
Niefern-Öschelbronn -  22.06.2018
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Förster macht das Kreistagsrennen spannend

Sie ist die einzige Bürgermeisterin im Enzkreis. Vor zwei Jahren wählten Niefern-Öschelbronns Bürger Birgit Förster zur Nachfolgerin von Schultes Jürgen Kurz, der nach 38 Jahren aufhörte. Die meisten Rathauschefs der 28 Städte und Gemeinden im Kreis engagieren sich auch im Kreistag.

Strebt nun auch Förster ins Kreisparlament, das in knapp einem Jahr neu gewählt wird? Kürzlich machte sie im sozialen Netzwerk Facebook kein Hehl aus ihrer Absicht, bei der Kommunalwahl voraussichtlich am 26. Mai 2019 anzutreten. „Und wenn ich mich für einen Kreisratssitz bewerbe, dann rechne ich auch damit, zu gewinnen“, sagt die 44-jährige Verwaltungsleiterin selbstbewusst. Offen ist allerdings, auf welcher Liste sie antreten will.

Birgit Förster sieht jedenfalls gute Aussichten für einen Erfolg. „Arbeite mich gerade ins Thema Kreistag 2019 ein und bin echt geschockt, dass unter den 55 Mitgliedern nur sechs Frauen sind“, schreibt sie auf ihrer Facebook-Seite. Da bestehe Handlungsbedarf. Und als einzige Frau in der Bürgermeister-Riege sei sie inzwischen auch kreisweit bekannt.

Noch ist ungeklärt, ob Förster für die Freie Wählervereinigung (FWV) antritt, die politische Heimat zahlreicher Gemeindeoberhäupter. Ihr Vorgänger in Niefern-Öschelbronn hätte nichts dagegen. „Wir hatten bei den Freien Wählern schon immer Frauen auf der Liste“, sagt Jürgen Kurz. Als Stimmenkönig bei der Wahl 2014 ist der frühere Schultes der ehrenamtliche Stellvertreter des Landrats. Die Frage ist aber, ob Kurz, zugleich Vorsitzender des Regionalverbands Nordschwarzwald, im Kreistag weitermacht: „Das entscheide ich im Herbst.“ Spielt das Alter eine Rolle? Kurz feierte Anfang Juni seinen 70. Geburtstag.

Viele Schwergewichte am Start

Die Stimmenverhältnisse für Förster sind im Wahlkreis 3 mit den vier Gemeinden Kieselbronn, Niefern-Öschelbronn, Neulingen und Ölbronn-Dürrn sowie gleich mehreren politischen Schwergewichten ziemlich schwierig. Wahrscheinlich sind nächstes Jahr wie 2014 sieben Sitze zu vergeben. Die Freien Wähler holten damals fast die Hälfte – mit Jürgen Kurz, Heinrich Furrer aus Neulingen und dem Kieselbronner Bürgermeister Heiko Faber. Jeweils einen Sitz errangen Erik Schweickert (FDP), Bürgermeister-Sprecher Michael Schmidt aus Neulingen, Volker Siedentopf (Grüne) aus Niefern-Öschelbronn und Andrea Link-Hofsäß aus Kieselbronn. Ölbronn-Dürrns Rathauschef Norbert Holme (FDP) erhielt einen Ausgleichssitz.

Eines ist klar: Die Konkurrenz für Birgit Förster ist auf jeden Fall groß. Vor allem in ihrem Heimatort. Macht Kurz weiter, könnte er nach fast 8000 Stimmen im Jahr 2014 erneut mit einem starken Votum rechnen.

Nach Schmidt (5539 Stimmen) holte der FDP-Mann Schweickert die meisten Stimmen (4570), zumal als stellvertretender Bürgermeister in Niefern-Öschelbronn. Oder versucht Förster auf der CDU-Liste zu punkten? Dass die Christdemokraten die Fühler nach ihr ausgestreckt haben, bestätigte Fraktionschef Günter Bächle gegenüber der PZ. Das Rennen ist eröffnet.

Autor: Ralf Steinert