Niefern-Öschelbronn
Niefern-Öschelbronn -  12.01.2020
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Gemeinde hinterfragt ihr Handeln

Niefern-Öschelbronn. Kommune setzt als erste Kommune auf den Nachhaltigkeits-Check.

Eine nachhaltige Entwicklung nach Plan verfolgt Bürgermeisterin Birgit Förster in ihrer Gemeinde Niefern-Öschelbronn. Nach der avisierten Teilnahme am European Energy Award, welche die Umsetzung des neuen Klimaschutzkonzepts der Gemeinde erleichtern soll, führt Förster als erste der Enzkreis-Gemeinden den kommunalen Nachhaltigkeits-Check (N-Check) ein.

„Der N-Check ist ein hilfreiches Instrument, um querschnitts-orientierte Fragestellungen aufzuwerfen, die im üblichen Denken in Sektoren normalerweise nicht diskutiert werden“, sagt sie. „Er soll fortan standardmäßig bei Beschaffungen und städtebaulichen Vorhaben durchgeführt werden.“ Im Hoch- und Tiefbau, aber auch bei Beschaffungen hält Förster das Instrument für geeignet, um ökologische, wirtschaftliche und soziale Folgen der Vorhaben zu diskutieren.

Zu einem positiven Fazit kam ein zehnköpfiges Gremium, bestehend aus Bürgermeisterin Förster, Fachkräften aus der Verwaltung, Studierenden und Jannis Hoek, Koordinator kommunaler Entwicklungspolitik des Enzkreises, das den N-Check an Beispielprojekten in Niefern-Öschelbronn erprobt hat. Im Rahmen eines Projekts an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl wurden die Erweiterung eines Kindergartens und die Ausweisung eines Baugebietes am Ortsrand unter die Nachhaltigkeitslupe genommen. „Das Instrument wird niemandem eine Entscheidung abnehmen, aber es erleichtert den Abwägungsprozess“, erklärt Hoek.

„Ein durchgeführter N-Check ist ein Zeichen, dass sich eine Verwaltung diesen komplexen Fragestellungen zur Wirkung der Einzelvorhaben öffnet und auf eine enkelgerechte Zukunft wert legt“, ergänzt Edith Marqués Berger, die Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Kreisentwicklung des Enzkreises. „Der standardisierte Fragenkatalog kann zudem dadurch Vertrauen schaffen, dass Einzelmaßnahmen, die dem Gemeinderat vorgetragen werden, einer intensiven und interdisziplinären Abwägung jenseits der Norm unterzogen wurden“, so Marqués Berger.

Eine Mustervorlage zum kommunalen N-Check gibt es per E-Mail an jannis.hoek@enzkreis.de, Infos telefonisch unter (07231)3089118.

Autor: enz