Niefern-Öschelbronn
Niefern-Öschelbronn -  24.09.2025
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Gemeinderat gibt Gas: Gleich zwei Schmuckstücke in Öschelbronns Ortsmitte sollen umgebaut werden

Niefern-Öschelbronn. Im Öschelbronner Ortskern wird die Gemeinde zwei historische Perlen anpacken: Der Umbau der Alten Schmiede am Marktplatz zu einer historischen Kulturstätte macht nächstes Jahr einen Sprung nach vorne. Der Gemeinderat stimmte den Ausschreibungen für die Hofanlage sowie den Büros und der Heizung in dem Gebäude zu. Bisher sanierte die Gemeinde vor allem die Hülle des alten Hauses, die umfangreichen Innenarbeiten waren aus finanziellen Gründen bereits zwei Mal verschoben worden.

Alte Schmiede
Die Alte Schmiede wird zurzeit renoviert, weitere Maßnahmen sollen nächstes Jahr folgen. Tilo Keller Foto: Tilo Keller

Außerdem will die Gemeinde in einem rund 1400 Quadratmeter großen Bereich in der Ortsmitte rund ums ehemalige Gasthaus „Waldhorn“, das unter Denkmalschutz steht, ein attraktives Quartier mit Wohnungen, Kleinhandel und Gastronomie schaffen.

Doch der Reihe nach: Für die Alte Schmiede hat Bürgermeister Uwe Engelsberger die Eckpunkte für den weiteren Umbau vorgestellt.

„Als nächste Schritte sind die WC-Anlage im Hof sowie der Bau der Außentreppe im Hof zum Obergeschoss des Wohnhauses vorgesehen“, sagte der Rathauschef.

Damit werde die brandschutzrechtliche Auflage des ersten Rettungswegs von den oberen Ausstellungsräumen der Schmiede erfüllt. In dem Wohnhaus sei eine Wohnung mit Eingang über die Treppe im Hof vorgesehen. Vom alten Haupteingang der Schmiede ist im oberen Stockwerk nur noch der Vereinsraum sowie der Ausstellungsraum über den Großbrand im Jahr 1933 zugänglich, künftig könne die Wohnung vermietet werden. Gleichzeitig installiere die Gemeinde 2026 die Haustechnik mit Heizung, Sanitäranlagen und Stromleitungen im Wohnhaus und der Schmiede. Regie führen die Architekten Herkommer-Holzer aus Pforzheim.

„Aber die Bereiche Ofenzimmer und die Wagenhalle bleiben vorerst unverändert“, sagte Engelsberger.

Mit dem Verein Alte Schmiede, der federführend die künftige Kulturstätte geplant hat, seien die im kommenden Jahr vorgesehenen Maßnahmen abgestimmt worden, so der Bürgermeister.

Und was passiert rund ums einstige „Waldhorn“? Mit einem beschleunigten Bebauungsplan will die Gemeinde rund um die frühere Gaststätte an Haupt- und Rathausstraße ein urbanes Gebiet schaffen. „Das umfasst zum einen den Erhalt und Umbau des denkmalgeschützten Gasthauses sowie die baurechtlichen und gestalterischen Festsetzungen für eine Nachverdichtung“, sagte der Bürgermeister. Die städtebaulichen Ziele seines Herzensprojekts: Wohnräume, zum Beispiel für Seniorengruppen, gastronomische Belebung der Ortsmitte sowie Einzelhandel, der Waren des täglichen Bedarfs anbietet. Erste Überlegungen hatte Engelsberger mit einer Investorengruppe an Bord schon 2019 geschmiedet, damals war er noch Bauverwaltungsleiter im Rathaus. Doch in den vergangenen Jahren wurde das Verfahren immer komplizierter.

Jetzt macht das Rathaus eine Kehrtwende: Der neu gefasste Bebauungsplan unter der Überschrift Innenentwicklung gehe schneller und ohne Umweltprüfung über die Bühne. Engelsberger kündigte in der Ratsrunde bereits die Abbrüche mehrerer Gebäude an. Das „Waldhorn“ bleibe als Denkmal jedoch erhalten. Die Ratsmitglieder sagten einstimmig „Ja“ zu den Plänen. „Wir räumen den Investoren einen Vertrauensvorschuss ein“, meinte Gemeinderat Heike Roller von der FW/FDP-Fraktion zum veränderten Weg.