Großer Sprung für mehr Klimaschutz
Mehr Klimaschutz und Einsparungen beim Energieverbrauch schreibt Niefern-Öschelbronn ganz groß auf die Fahnen der Gemeinde. In der Umweltpolitik sei man bisher nach dem Prinzip „Pi mal Daumen“ verfahren, bezog sich Bürgermeisterin Birgit Förster in der Gemeinderatssitzung auf eine Redewendung, die für eine grob überschlägige Betrachtung der Probleme steht.
Die Gemeinde stellt sich nun mit der Teilnahme am internationalen European Energy Award einer Qualitätsprüfung für einen besseren Klima- und Energieschutz. Premiere in der Ratsrunde: Statt trockener Darstellung aus Papiervorlagen über die umfangreichen Steuerungsbausteine dieser Energieauszeichnung führte die Verwaltung das Gremium und die Zuhörer mit einem anschaulichen Film von der Videoplattform YouTube in die sonst so trockene Materie ein.
Rund 27000 Euro gibt das Rathaus für den Energiepreis aus, der nach rund vier Jahren über Analysen schließlich zu einem konkreten Handlungskatalog führen soll. Dafür erhält die Verwaltung rund 12000 Euro Fördergelder. Außerdem lässt sich die Gemeinde von der Universität Stuttgart ein Gutachten über Energiekonzepte erstellen – das kostet rund 88000 Euro, werde vom Bund aber mit einem Zuschuss von 58000 Euro unterstützt, so Förster.
Geld sparen werde man andererseits bei den Gemeindewerken: rund 65 000 Euro, weil vereinfachte Prüfungen das 2016 eingeführte Energiemanagement ersetzen.
Viel Arbeit also – für die Mitarbeiter im Rathaus, aber auch für die Gemeinderäte im Klima-Ausschuss. „Vielleicht zu viel Arbeit und zu viele Baustellen?“, fragten CDU-Fraktionschef Udo Hummel und Parteifreundin Nicole Saam besorgt nach. „Wir packen dieses große Thema jetzt einmal richtig an, damit bekommen wir alle Daten einer guten Energiepolitik auf einmal“, sprach sich Förster für einen großen Sprung aus. Am Ende all dieser Untersuchungen erhalte die Gemeinde gute Instrumente an die Hand, um Energie zu sparen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Außerdem eröffne sich die Chance, für neue Projekte künftig mehr Geld aus Umwelttöpfen zu bekommen, sagte die Rathauschefin. Wie viel das einmal ausmacht, lässt sich vorerst natürlich nur Pi mal Daumen abschätzen.