Niefern-Öschelbronn
Niefern-Öschelbronn -  23.11.2022
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Investor knöpft sich Öschelbronn vor

Niefern-Öschelbronn. Mit der Palm KG hat die Gemeinde Niefern-Öschelbronn einen Quartiersentwickler gefunden, der das Ziel hat, die Ortsmitte Öschelbronn zu beleben. Die Investorin aus Schorndorf hat vier Gebäude erworben – Hauptstraße 332 und 334, Rathausstraße 2 und Scheuernstraße 2.

Mit der Palm KG hat die Gemeinde Niefern-Öschelbronn einen Quartiersentwickler gefunden, der das Ziel hat, die Ortsmitte Öschelbronn zu beleben.
Mit der Palm KG hat die Gemeinde Niefern-Öschelbronn einen Quartiersentwickler gefunden, der das Ziel hat, die Ortsmitte Öschelbronn zu beleben. Foto: Jakub Jirsak - stock.adobe.com (Symbolbild)

Ziel ist es laut Geschäftsführerin Monika Seckler-Fleischer, das denkmalgeschützte „Waldhorn“ mit der angrenzenden ehemaligen Metzgerei Golderer innerstädtisch aufzuwerten.

„Das Gasthaus Waldhorn hat immer noch wohnlichen Charme. Geräumig dazu, ideal für eine Pflegewohngruppe mit familiärem Charakter“, so Seckler-Fleischer. Barrierefreie 1,5- bis 3-Zimmer-Wohnungen sollen ringsum entstehen. Eine Pflegeanbieterin aus dem Ort sei vom flexiblen Raumkonzept überzeugt, heißt es in einer Mitteilung der Palm KG. Nach der Neugestaltung sollen fast 2500 Quadratmeter Nutzfläche mit Gemeinschaftsbereichen und Innenhof zur Verfügung stehen. „Belebend wäre eine (kleine) Gastronomie, die Besucherinnen anlockt und das Quartier mit dem Ort verbindet“, heißt es. Die Palm KG bleibe Eigentümerin der Grundstücke und Immobilien. Im Pforzheimer Ortsteil Sonnenhof ist diese seit den 1970er-Jahren aktiv, vermietet Räume an eine Apotheke, einen Lebensmittelmarkt sowie für betreutes Wohnen. Ein Neubau in Holzständerbauweise wird seit 2020 als Intensivpflege genutzt.

Bekannte Akteure

Planer des Bauvorhabens in Öschelbronn sei, wie im Sonnenhof, das Büro Herkommer Holzer Architekten aus Pforzheim. Tilman Holzer hat in Niefern bereits den alten Bahnhof saniert. Auch renoviert das Büro aktuell die alte Schmiede in Öschelbronn für eine kulturelle Nutzung. In Abstimmung mit der Gemeinde erarbeite der Architekt derzeit einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan.

„Nach aktuellem Stand wird die Erdgeschossebene zur Hauptstraße hin die Fläche sein, die alle Gebäudeteile verbindet und einen Innenhof als offene Mitte schafft“, so Holzer. Darunter könnte eine von der Scheuernstraße einfahrbare Tiefgarage entstehen. In den Obergeschossen sieht der Plan zwei ambulant betreute Pflegewohngruppen vor, die jeweils bis zu zwölf Personen aufnehmen könnten.

Durch Gemeinschaftsflächen könnten Räume entstehen, in denen sich Menschen aller Altersklassen begegnen. Die neue Ortsmitte entstehe unweit der alten Schmiede sowie des evangelischen Kindergartens. Grundschule, Bürgerbüro, Apotheke und Bäcker sind in der Nähe. Früher gab es Hühner im Innenhof hinter der Wurstküche, das haben die früheren Besitzer gerne erinnert. „So könnte das Nützliche mit dem gemeinschaftlichen Erleben auf alltägliche Weise verbunden werden“, sagt Seckler-Fleischer.

Nach heutigem Stand bleibt das „Waldhorn“ erhalten. Alle anderen Gebäude werden derzeit auf ihre Sanierungs- und Entwicklungsfähigkeit hin geprüft. Alteingesessene dürften mit dem „Waldhorn“ manche Erinnerung verbinden. Der ursprüngliche Bauernhof brannte 1905 ab, ehe das Gasthaus mit Metzgerei gebaut wurde. Vor allem im „Großen Saal“ feierten die Menschen über Jahrzehnte hinweg Feste. Seit 1997 standen die Immobilien immer wieder leer, aktuell seit 2014.

Den Baubeginn erwarten die Beteiligten 2024. Im kommenden Jahr soll der baurechtliche Rahmen geschaffen werden. Dann folgen Detailplanung und Ausschreibungen. Als Zeitkorridor werden zwei bis vier Jahre angesetzt. Dann soll die neue Ortsmitte bezugsfertig sein.

Autor: pm