Mutmaßlicher sexueller Übergriffs im Gemeinderat Niefern-Öschelbronn: Prozess über sexuelle Belästigung verschoben
Niefern-Öschelbronn. Den Fall eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs bei der Klausurtagung des Gemeinderats Niefern-Öschelbronn im Oktober 2019 im Kreis Heilbronn wird das Amtsgericht Brackenheim erst im November untersuchen. Überraschend hat der Richter den Prozess, der eigentlich am Montag beginnen sollte, auf den 11. November verschoben.
Der Grund für den Aufschub: Es sei nicht absehbar gewesen, ob mögliche Fortsetzungstermine unter Einhaltung der juristischen Fristen in den Sommerferien angesetzt werden können, so das Gericht auf Anfrage der PZ. Der beschuldigte Rat hatte im April Einspruch gegen den von der Staatsanwaltschaft Heilbronn beantragten und vom Amtsgericht verhängten Strafbefehl mit einer Geldstrafe von 4200 Euro eingelegt, sagte damals Amtsgerichtsdirektor Klaus Randoll. Er setzte die Hauptverhandlung auf den 10. August an. Doch jetzt verzögert sich der Prozess. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hatte Anfang April die Ermittlungen abgeschlossen. Die Anklagebehörde ist überzeugt, dass der Mann bei der zweitägigen Tagung in einem Hotel nachts eine Kollegin sexuell belästigt habe, wie die PZ berichtete. Er bestreitet die Tat. Die FW/FDP-Fraktion unter ihrem Vorsitzenden Erik Schweickert hatte das beschuldigte Ratsmitglied vorläufig ausgeschlossen, bis die Justiz den Vorgang aufklärt.
