Niefern-Öschelbronn
Niefern-Öschelbronn -  19.06.2022
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Nicht nur das Wetter war heiß: Schlag auf Schlag durch die Hitze beim Schmiedemarkt in Niefern-Öschelbronn

Niefern-Öschelbronn. Bereits zum siebten Mal hat der Verein "Alte Schmiede" den beliebten Markt veranstaltet, bei dem auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Künstler und Handwerker ihre Erzeugnisse angeboten haben.

Kraft ist beim Schmieden gefragt: Das demonstrierten Uwe Reich (links) und Michael Zecha in Öschelbronns Schöpf‘scher Schmiede den Marktbesuchern.
Kraft ist beim Schmieden gefragt: Das demonstrierten Uwe Reich (links) und Michael Zecha in Öschelbronns Schöpf‘scher Schmiede den Marktbesuchern. Foto: Tilo Keller

Immer wieder schallte im Herzen des Ortes das rhythmische Geräusch von Hammerschlägen auf Metall über den Markt. Nicht nur in der Alten Schöpf'schen Schmiede, wo die Vereinsmitglieder die Esse angeheizt hatten, sondern auch davor, gab es Gelegenheit, Schmieden über die Schulter zu schauen. "Wir haben insgesamt sechs Gastschmiede da", freute sich Vereinsmitglied Andreas Grüner, der mit den Gästen zusammen in der mobilen Schmiede die Hämmer schwang.

"Lukrative Geschäfte sind fast nur in der Restauration möglich", erklärte Roland Dirr von der Telchinen-Schmiede in Ichenhausen und stellte fest, dass alle anwesenden Gastschmiede auf einem Niveau seien, mit dem sie das Schmieden eigentlich auch beruflich machen könnten. "In Deutschland wird diese Arbeit aber nicht wertgeschätzt und auch nicht bezahlt."

Er lobte den Öschelbronner Verein für seine Arbeit. Denn: "Jedes Mal, wenn eine Schmiede schließt, geht Wissen verloren", sagte Dirr.

Alte Schmiede soll Kulturdenkmal werden

Während sich die Gastschmiede im Freien über die Schulter gucken ließen, hatten die Vereinsmitglieder in der Schöpf'schen Schmiede auch größeres Gerät im Einsatz, wie den Krafthammer, der über die im Haus eingebaute Transmission angetrieben wird. Vor den Augen der Besucher schlugen Uwe Reich und Michael Zecha im Wechsel auf ein glühendes Werkstück ein.

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die alte Schmiede, die im Jahr 1871 gegründet und im Jahr 1934 nach einem Großbrand im Ort wieder aufgebaut wurde, zu erhalten und zu einem Kulturdenkmal zu entwickeln. Eigentümer ist die Gemeinde Niefern-Öschelbronn.

"Der Verein hofft, dass es bald mit der Sanierung losgeht, eine Dachsanierung ist dringend nötig", sagte Vereinsmitglied Heiko Roller, der Besucher durch die historischen Räumlichkeiten führte und die Funktion der alten Maschinen erklärte.

Am Wochenende gab es am Marktplatz vor der Schmiede weiteres Kunsthandwerk zu entdecken, darunter Töpferwaren, Seifen, Holzarbeiten Näharbeiten, Papierwaren und vieles mehr. Am Samstagabend wurde der Markt durch den Auftritt der Partyband Herzblatt stimmungsvoll ergänzt.

Autor: Claudia Keller