Niefern-Öschelbronn
Niefern-Öschelbronn -  01.11.2020
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Nieferner Rathauschefin kritisch zu Corona-Beschränkungen

Niefern-Öschelbronns Bürgermeisterin Birgit Förster stellt sich mit einem Post im sozialen Netzwerk Instagram gegen die Entscheidung der Regierung, Hotels und Gastronomiebetriebe ab Montag zu schließen. Förster hatte vergangene Woche mit Antonia Walch, Bürgermeisterin von Sternenfels, und 33 weiteren Rathauschefs von Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg einen offenen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann gerichtet.

„Wir fragen uns, nach welchen Kriterien die Bereiche ausgewählt wurden, die nun komplett geschlossen werden sollen. Theater, Oper, Kino, Gastronomie, Hotellerie und Cafes haben gute Hygienekonzepte etabliert und sind als Treiber des Infektionsgeschehens nach unserer Kenntnis von eher geringer Bedeutung“, heißt es darin etwa.

„Es scheint, als liege der Auswahl der Schließungsbereiche die Annahme zugrunde, dass diese am ehesten entbehrlich seien. Dieser Auffassung treten wir entgegen.“

Die Entscheidung, Hotels und Gastronomie zu schließen, sei „nicht zielführend“, schreibt Förster in ihrem Post und kritisiert den Ansatz, das soziale Leben komplett in den Privatbereich zu verlagern. „Fundierte Gefährdungsbeurteilungen könnten zum Ergebnis kommen, dass viel differenzierter gehandelt werden kann“, so Förster. Durch Transparenz in Entscheidungsprozessen könne sie die Bürger vor Ort mitnehmen, anstatt sich „als Amtsträgerin beschimpfen zu lassen“. „Gefrustete Bürger mit viel Zwangs-Freizeit und erheblichen Zweifeln an den Entscheidungen einer Regierung sind nicht ,kontrollierbar‘“, so Förster.