Öschelbronner laufen Sturm: Anwohner fordern Tempo 30 bei der Grundschule
Niefern-Öschelbronn. Eltern und Anwohnern der Hauptstraße in Öschelbronn ist der Kragen geplatzt: In einer Interessengemeinschaft verbunden, fordern sie im Bereich der Grundschule Tempo 30. „Das kann so nicht weiter bleiben, viele Autofahrer rasen durch den Ort und gefährden damit Kinder der Schule sowie Fußgänger“, sagte am Freitag bei einer Besichtigung vor Ort Katrin Müller.
Die Geschäftsfrau über jüngste Geschwindigkeitsberichte der Gemeinde: „Meinen Laden passierten Autofahrer durchschnittlich mit 58 Kilometern pro Stunde.“ An anderen Stellen sei das Tempo noch höher“, so Daniel Hofmann, der Sprecher des Zusammenschlusses. Im Klartext bedeuten diese Ergebnisse aus seiner Sicht:
„Manche sind auf der Hauptstraße mit 70 und mehr Sachen unterwegs.“
Die Iitiative macht sich für eine deutlich herabgesetzte Geschwindigkeit bei der Schule stark. Auch der Elternbeirat des Kindergartens bei der Grundschule unterstütze die Forderung, so Hofmann. Die Interessengemeinschaft hat ein deutliches Zeichen gesetzt. Der Ärger sei groß, sagte eine Anwohnerin: „Wir hatten schon zwei Unfälle auf dem Zebrastreifen in der Ortsmitte.“ Ihr Ziel: „Wir wollen eine rund 300 Meter lange Zone mit Tempo 30.“
Vor einem Jahr habe sie in einem Brief Bürgermeisterin Birgit Förster die akuten Probleme geschildert, sagt Müller. Doch nichts habe sich geändert. Die Interessengemeinschaft habe deshalb den Landtagsabgeordneten Erik Schweickert aus Niefern eingeschaltet. Als Fraktionschef von FW/FDP will er das Brennpunktthema nun in den Gemeinderat tragen: „Tempo 30 zu den Schulzeiten ist ganz klar ein Sicherheitsgewinn.“ Er habe Landrat Bastian Rosenau angeschrieben.
Anders als in Niefern
Denn der Enzkreis ist für die Landesstraße zuständig. „Geschwindigkeiten an Schulen wurden schon in mehreren Orten im Kreis herabgesetzt, bisher sind solche Forderungen noch nie abgelehnt worden.“ Allerdings habe die Verkehrsbehörde des Enzkreises bei den Nieferner Schulen kein gutes Händchen gehabt:
„Schon grotesk, dass in ganz Niefern Tempo 30 gilt, Autofahrer aber ausgerechnet am Zebrastreifen bei den Schulen Gas geben dürfen.“
Die Vorschriften in Niefern und Öschelbronn fußen auf unterschiedlichen Grundlagen. Tempo 30 auf der Nieferner Hauptstraße war 2017 das Ergebnis des Lärmaktionsplans. Für Öschelbronns Ortsdurchfahrt war das nur am Anfang eine Alternative. Als das Land zusagte, bei der Straßensanierung einen lärmmindernden Belag einzubauen, war das Thema jedoch vom Tisch – es blieb bei 50 Stundenkilometern.
Für Anwohner in Öschelbronn ist die Verkehrsbelastung ein großer Sorgenpunkt. Als kürzlich die A8 gesperrt war, wälzten sich Autokolonnen durch die Hauptstraße – „erneut gab es bei uns ein Verkehrschaos“, so eine Frau bei der Ortsbesichtigung.
