Niefern-Öschelbronn
Niefern-Öschelbronn -  26.06.2023
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Sicherer Rahmen bei Demenz – Jubiläumsfeier im Ernst-Zimmer-Haus

Niefern-Öschelbronn. „Das Herz wird nicht dement“ – mit diesem Satz begann Michael Walsleben, Leiter des Ernst-Zimmer-Hauses, seinen Vortrag im Rahmen des Festakts im Saal des Johanneshauses Öschelbronn. Seit zehn Jahren gibt es die Pflegeeinrichtung für Demenzkranke, das wurde am Sonntag gefeiert und gewürdigt.

Walsleben erklärte sehr anschaulich und durch Verweise auf alltägliche Begebenheiten den Verlauf einer Demenzerkrankung – und was es für den Betroffenen bedeutet. Dabei hatte er auch im Blick, wie es für die Angehörigen ist, einen geliebten Menschen auf diesem schweren Weg zu begleiten.

Begrüßt wurden die Gäste von Michael Blank, Geschäftsführer der Johanneshaus GmbH, der betonte wie wichtig es sei, die an Demenz erkrankten Menschen „so frei wie möglich“ und „nicht in Schablonen gepresst“ zu betreuen. Die Einrichtung schaffe dafür einen sicheren Rahmen. Niefern-Öschelbronns Bürgermeisterin Birgit Mertens und der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert hielten Grußworte.

Dieter Kissel, Vorsitzender der Stiftung Öschelbronn Forschen, Heilen, Leben, hielt im Anschluss an die Grußworte einen Festvortrag über die Entstehung des Ernst-Zimmer-Hauses – angefangen bei der Planung, über die Bestimmung des richtigen Ortes mit Hilfe der Feng-Shui Harmonielehre, bis zur Namensgebung. Wer war eigentlich Ernst Zimmer? Ein Schreinermeister aus Tübingen, der den seelisch kranken Dichter Friedrich Hölderlin im Jahre 1806 mehr als 35 Jahre in seine Familie im Hölderlin-Turm am Tübinger Neckar aufnahm und pflegte.

Beim anschließenden Rundgang durch das Haus konnten sich die Gäste davon überzeugen, wie durchdacht und liebevoll es in der Pflegeeinrichtung zugeht, die ein Höchstmaß an Geborgenheit in Gemeinschaft zu bieten versucht.

Gefeiert wurde natürlich auch auf dem neugestalteten „Dorfplatz“ mit Musik und kulinarischen Köstlichkeiten. Ein rundum gelungener Festtag bei strahlendem Sonnenschein.

Autor: Verena Bürkle