Ölbronn-Dürrn
Ölbronn-Dürrn -  25.10.2021
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Ehepaar aus Ölbronn-Dürrn kämpft für den Erhalt von Steinkäuzen

Ölbronn-Dürrn. Gerd Döppenschmitt aus Dürrn, der mehrfach für seine Artenschutzprojekte ausgezeichnet wurde, kümmert sich im Enzkreis um den Steinkauz. Mit mehr als 120 zum Teil selbstgefertigten Bruthilfen sorgt er für den Erhalt der Vögel. In den 1980er Jahren waren im nördlichen Enzkreis gerade noch zwei Paare bekannt. Inzwischen betreut er zusammen mit seiner Frau über 40 Paare

Das Ehepaar Döppenschmitt nach dem Beringen von fünf Steinkauz-Küken.
Das Ehepaar Döppenschmitt nach dem Beringen von fünf Steinkauz-Küken. Foto: Privat

Döppenschmitts Arbeitsgebiet erstreckt sich von Mühlacker bis Singen. Der 1938 in Pforzheim geborene Schmuckdesigner ist unermüdlich mit dem Artenschutz beschäftigt. 2011 hat er noch mit einem kleinen Kreis Gleichgesinnter den Verein "Lebendige Wiese" gegründet. Das Steinkauzprojekt führt Döppenschmitt mit seiner Frau durch. Er spricht von einem "full time Job".

Mehrere Kontrollen der Bruthilfen müssen durchgeführt werden, um festzustellen, welche angenommen sind. Außerdem müsse festgestellt werden, ob der Nachwuchs das Markierungsalter erreicht hat.

Im Herbst werde dann noch einmal sämtliche Bruthilfen gesäubert und gegebenenfalls auch instandgesetzt. Nach Wetterkapriolen, die immer häufiger auftreten, müsse man Kontrollen durchführen, da durch Sturmböen Bäume zu Schaden kommen.

Immer wieder Rückschläge

Der Vorsitzende des Vereins "Lebendige Wiese", berichtet, dass von den insgesamt 120 im Enzkreis installierten Steinkauzbruthilfen 40 angenommen wurden. Von diesen Paaren seien aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen im Frühjahr nur 29 Paare erfolgreich gewesen. So konnten die Döppenschmitts immerhin noch eine stolze Zahl von 87 Jungkäuzen bringen. Das beste Brutergebnis bisher war 2017 mit 108 Nachwuchs-Käuzen.

Leider gibt es auch immer wieder Rückschläge in dieser ehrenamtlichen Tätigkeit. So wurde eine in einer Feldscheune angebrachte Steinkauz-Bruthilfe mutwillig von Unbekannten heruntergerissen und beschädigt. Zum Glück war diese in jenem Jahr nicht vom Steinkauz angenommen.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich vor einigen Jahren auf der Gemarkung Kieselbronn. Hier wurde aus einer Bruthilfe eine drei Wochen alte Brut gestohlen. Man habe eine Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei eingeleitet.

Auch die Benutzung von landwirtschaftlichen Wegen als Abkürzungen stelle eine Gefahr für die Steinkauze dar. So wurde schon ein Jungkauz von einem schnell fahrenden Fahrzeug auf so einer Strecke erfasst.

Autor: pm