Eine Bühne für junge Talente: Gottlob-Frick-Gesellschaft veranstaltet großes Jubiläumskonzert
Ölbronn-Dürrn/Ötisheim. Von Mozart bis Verdi reicht die Bandbreite, von heldenhaft bis komisch, von der Wiener Klassik bis zur Romantik: Um ihr 25-jähriges Bestehen zu feiern, hat sich die Gottlob-Frick-Gesellschaft einiges einfallen lassen. Ehrenpräsident Hans Hey verspricht ein „sehr wirkungsvolles Konzert“ mit „jungen, unverbrauchten Stimmen“ und ein Programm „maßgeschneidert für unser Publikum“, fast ausschließlich mit deutschsprachigen Werken.

Konzert in Erlentalhalle
Drei „Spitzensolisten“ werden am Samstag, 15. Oktober, ab 16.30 Uhr in der Ötisheimer Erlentalhalle zusammen mit dem von Alois Sedlmeier dirigierten Heilbronner Sinfonie Orchester auftreten, „einer begabter als der andere“. Da wäre etwa die Sopranistin Arminia Friebe, die aktuell in Trier engagiert ist und dort bereits in mehreren Hauptrollen eingesetzt wurde. Oder Wilhelm Schwinghammer, einer der heute seltenen gewordenen Basso profondo, der gefragter Gast an internationalen Opernhäusern ist und ein umfangreiches Repertoire von der Barockmusik bis zu modernen Opern beherrscht. In der Erlentalhalle wird er mit dem Wiener Ilker Arcayürek das Duett „Komm’ mein Söhnchen, auf ein Wort“ aus der „verkauften Braut“ singen. Letzterer gab 2019 sein Operndebüt in den USA als Nadir in Bizets „Perlenfischer“ und wird in der Erlentalhalle erstmals die Gralserzählung aus dem „Lohengrin“ darbieten.
Überhaupt ist das Programm äußerst abwechslungsreich: Aus Mozarts „Zauberflöte“ gibt es unter anderem die lyrische Bildnis-Arie und die melancholische Arie der Pamina „Ach, ich fühl’s, es ist verschwunden“ zu hören, bevor es mit der Arie des Max „Nein, länger trag’ ich nicht die Qualen“ aus dem „Freischütz“ jugendlich-heldisch wird. Auf dem Programm stehen aber auch die „lustigen Weiber von Windsor“ und ein besonderer Geburtstagsgruß der Solisten: Im zweiten Teil singen sie nur Arien, die sie selbst ausgewählt haben, unter anderem aus dem „Tannhäuser“, aus dem „fliegenden Holländer“ und der „verkauften Braut“. Vor dem Konzert wird es ab 15 Uhr einen Festakt mit Verleihung der Gottlob-Frick-Medaillen und am Sonntag um 11 Uhr eine Matinee in der Ölbronner Gemeindehalle geben.
Auch dieses Jahr wird die Gottlob-Frick-Gesellschaft beim Konzert laut Geschäftsführer Adalbert Bangha ihrem Anspruch gerecht, jungen und begabten Nachwuchssängern eine Auftrittsmöglichkeit zu bieten, bei der sie sich einem Fachpublikum präsentieren können. Denn zum Konzert kommen immer auch illustre Gäste aus der Opern- und Medienwelt. Bangha sagt, so manche große Karriere sei auf diese Weise befördert worden.
Ein weiteres Ziel der Frick-Gesellschaft ist es, an das Leben und Schaffen des 1994 verstorbenen Bassisten zu erinnern, der in seiner Karriere auf den Bühnen internationaler Opernhäuser zu Hause war. Ein Jahr nach seinem Tod gegründet, hat die Gesellschaft wenig später im Ölbronner Rathaus eine repräsentative Gedächtnisstätte eingeweiht, die zahlreiche Bild- und Tondokumente der Öffentlichkeit zugänglich macht. Im Treppenhaus können die Handabdrücke namhafter Sänger besichtigt werden, die sich auf diese Weise während der Künstlertreffen verewigt haben, die traditionell auf die Konzerte folgen.
Bereits im Jahr 2020 geplant
In 25 Jahren hat die Gesellschaft viel bewirkt, unter anderem die Veröffentlichung von CDs und die Benennung des großen Saals im Mühlehof nach Gottlob Frick. Eigentlich hatte sie ihr 25-jähriges Bestehen schon 2020 feiern wollen, doch dann machte die Corona-Krise zweimal einen Strich durch die Rechnung. Dreimal habe man geplant, zweimal verschoben, sagt Hey. Er erklärt, Karten seien noch zu haben, selbst für gute Plätze. Diese berechtigen auch zum Besuch des Festakts.
Weitere Infos im Internet auf www.gottlob-frick-gesellschaft.de