Ölbronn-Dürrn
Ölbronn-Dürrn -  29.10.2025
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Lkw-Verkehr in Dürrn sorgt für Ärger: Risse, Lärm und Gefahr für Fußgänger

Ölbronn-Dürrn. Seit Wochen bebt in Dürrn der Boden – nicht wegen eines Erdbebens, sondern wegen der Lastwagen, die tagtäglich über die Hauptstraße donnern. Seit Beginn der Ortsdurchfahrtssanierung in Bauschlott werden Autos und Laster auf dem Weg Richtung Bretten nämlich über Dürrn, Corres und Ötisheim auf die B35 umgeleitet. Die Folge: ein deutlich zu spürendes erhöhtes Verkehrsaufkommen, das bei den Anwohnern zunehmend für Unmut sorgt.

Auf der Dürrner Hauptstraße geht es oft eng zu.
Auf der Dürrner Hauptstraße geht es oft eng zu. Foto: Privat

„Es ist haarsträubend, eine Katastrophe“, sagt Dietmar Poth, der an der Hauptstraße wohnt. Er beobachtet nicht nur eine steigende Zahl der Fahrzeuge, sondern auch, dass schwere Lastwagen regelmäßig auf die Gehwege ausweichen.

„Bei mir vor der Haustür bilden sich schon Risse“, sagt er. Auch seine Nachbarn klagen über die Situation. Es sei extrem gefährlich, sagt Stephanie Mann. „Das geht morgens um halb fünf schon los, dann klappern im Schrank die Tassen.“ Mülleimer, die an der Straße stehen, würden ständig umfallen, auch Schilder würden umgefahren. „Bei uns wackelt der Fernseher an der Wand“, fügt Tobias Jagua hinzu.

Alle drei sehen darin ein großes Risiko: Passanten, die auf dem Gehweg laufen, könnten leicht übersehen werden – vor allem, wenn es abends wieder früher dunkel wird. „Es ist eine Frage der Zeit, bis da was passiert“, sagt Poth. Es sei ein glücklicher Zufall, dass es bisher noch nicht so weit gekommen ist. Für ihn gibt es eine besonders brenzlige Stelle: An der Ecke zur Friedenstraße sei ein Schild aufgestellt, wodurch nur wenig Platz zum Vorbeilaufen bleibe. „Mütter mit Kinderwagen kommen da nicht gut vorbei“, sagt Mann. Eines wird in den Gesprächen mit den Anwohnern immer deutlicher: Sie wollen den Schwerlastverkehr nicht länger durch ihren Ort fahren sehen – und fordern eine Lösung.

Eine solche gebe es bereits, nämlich eine großräumige Umleitung von der B10 auf die B35, sagt Bürgermeister Norman Tank im PZ-Gespräch. Er habe vor dem Start der B294-Sanierung in Bauschlott auch dem Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) mitgeteilt, dass ein Begegnungsverkehr auf der Hauptstraße kaum möglich sei. „Die kommen nicht aneinander vorbei und weichen auf den Gehweg aus. Bordsteine sind kommunale Infrastruktur und nicht darauf ausgelegt, dass Lastwagen da drüberfahren.“ Sein Wunsch nach einer großräumigen Umleitung für den Schwerlastverkehr sei dennoch abgelehnt worden. „Ich habe auch auf die marode Wasserleitung hingewiesen. Zum Glück gab es noch keine Schäden“, sagt der Rathauschef. Das könnte die Gemeinde sonst teuer zu stehen kommen: Falls zehn Meter Rohr ausgetauscht werden müssten, würden dafür bis zu 40.000 Euro anfallen.

„Wenn das in zwei Jahren fünfmal vorkommt, ist das eine erhebliche finanzielle Belastung“, sagt der Bürgermeister. Falls es doch dazu kommt, müsste zwangsläufig gesperrt werden. Dann könnte der Verkehr Richtung Bretten etwa über Göbrichen umgeleitet werden, wo man laut Tank dasselbe Problem wie in Dürrn vorfindet: Eine zu enge Straße, die Lastwagen oder Bussen das Aneinandervorbeifahren erschwert.

In der Diskussion um den Schwerlastverkehr sei er rückblickend froh, dass die Engstellen – die eine vor der Grundschule und die andere bei der Kreuzung Weingasse/Hauptstraße – abgebaut wurden. „Das war absolut richtig. Trotz Halteverbots stand letztens ein Auto auf den Gehweg – das pure Chaos.“