Neujahrsempfang erneut sehr gut besucht: Ölbronn-Dürrns Bürgermeister Holme schlägt mahnende Töne an
Ölbronn-Dürrn. Die vollbesetzte Dürrner Gemeindehalle bewies das große Interesse der Ölbronn-Dürrner Bürger am Neujahrsempfang der Gemeinde, der jährlich abwechselnd in den Ortsteilen stattfindet. Bürgermeister Norbert Holme und Ehefrau Lily begrüßten am Eingang alle Gäste und wünschten zusammen mit den symbolischen Glücksbringern, den Schornsteinfegern Jörg Halacher, Michele Guarneri und Florian Knopp alles Gute zum neuen Jahr 2020. Holme nahm den Neujahrsempfang zum Anlass, nicht nur in die kommunale Zukunft zu blicken, sondern auch Vergangenes Revue passieren zu lassen und Bilanz zu ziehen.
Der Umbruch in der Automobilindustrie, der auch zahlreiche Menschen in der Gemeinde betreffe, sei „kein Grund, vor lauter Freude nur so zu strahlen“, sagte der Schultes. Doch Panikmache sei auch nicht angebracht, und er fügte hinzu: „Es gilt positiv zu denken.“
Nachdenkliche und mahnende Töne schlug Holme aus aktuellem Anlass zu Beginn seiner Rede an. Es werde ihm von einer Gruppe des Gemeinderats im Zusammenhang mit einem ortsansässigen Abfallentsorgungsunternehmen und einem Ende November 2019 aufgetreten Abwasserproblem im Gewerbegebiet „Erlen“ die Zurückhaltung von Informationen vorgehalten. Tatsache sei, dass er den Rat über die Vorgänge informiert und zugleich Abwasserproben angeordnet habe. Alle Beteiligten und die Fachbehörden hätten sofort reagiert, um Schaden abzuwenden (PZ berichtete). Einige Untersuchungsergebnisse stünden noch aus. Spekulationen seien ebenso unangebracht wie konkrete Schuldzuweisungen, da an den diversen Zuläufen zum fraglichen Abwasserbecken alle Betriebe im Gewerbegebiet Erlen hängen.
Das Ortsoberhaupt mahnte in diesem Zusammenhang an, dass man wieder an einem Strang ziehen sollte, um mit gemeinsamer Kraft vorausschauend planen und handeln zu können. Im vergangen Jahr sei die Planung für das rund vier Hektar große Baugebiet „Ob dem Obern Dorf“ in Dürrn auf den Weg gebracht worden. „Ein Glücksfall für unsere Gemeinde“ so die Meinung Holmes, denn ein Einkaufmarkt würde die Nahversorgung am Ort verbessern, eine vielfältige Wohnbebauung sei auch für junge Familien mit Kinder attraktiv und das Sozialwerk Bethesda habe Pläne, dort auch seniorengerechtes Wohnen zu etablieren. Nach dem bisherigen Verfahrenstand habe man davon ausgehen können, dass im Frühsommer 2020 mit der Umlegung und Erschließung der Bauflächen begonnen werden könnte. Doch die im angrenzenden Gewerbegebiet ansässigen Firmen hätten jetzt Bedenken erhoben, was zu einer deutlichen zeitlichen Verzögerung führen werde.
Als anstehende Maßnahmen nannte Holme unter anderem die Erweiterung der Kirsten-Boie-Schule für über zwei Millionen Euro. Während der Bauzeit werden Schulcontainer bei der Gemeindehalle Dürrn aufgestellt. Teuer werde auch die notwendige Kanalsanierung in beiden Ortsteilen. Sie würden einen sechsstelligen Betrag erfordern.
Für den Ausbau der Kinderbetreuung werde eine Planungsrate von 500 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Die Brandschutzmaßnahmen an der Eichelbergschule erfordern 80 000 Euro.
Für die Hochwasserschutzmaßnahmen sei ein siebenstelliger Betrag in die Investitionsplanung eingestellt. Mit den Baumaßnahmen könne allerdings erst begonnen werden, wenn das Schutzkonzept durch die Fachbehörden genehmigt und geklärt ist, ob und in welcher Höhe die Fördergelder fließen.
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