Das Ötisheimer Geheimnis ist gelüftet: So heißt die neue Sporthalle
Ötisheim. Lange war es ein gut gehütetes Geheimnis: Erst bei der Einweihung der Drei-Feld-Sporthalle wurde nun der Name der selbigen verraten.
„Es hätte ein so schöner Tag werden sollen, mit Musik, mit Festlichkeiten, mit Essen und Trinken und der Bevölkerung – und dann kam Corona und alles war anders“, sagte Bürgermeister Werner Henle bei der Einweihung der neuen Ötisheimer Drei-Feld-Sporthalle am Freitagnachmittag. Denn der Pandemie geschuldet waren bei der Einweihung nur rund 40 Vertreter aus den Reihen der Gemeinderäte, der Vereine und der am Bau beteiligten Firmen anwesend.
Alle anderen müssen sich wohl bis zum Tag der offenen Tür im September gedulden. Dennoch: „Es ist ein guter und ein erfreulicher Tag für unsere Gemeinde“, sagte Henle über das bislang größte Einzelprojekt der Kommune mit einem Kostenvolumen von rund 6,5 Millionen Euro.
Gut gehütetes Geheimnis
Der Name „Öläcker Halle“ – zuvor „bestgehütetes Ötisheimer Geheimnis“ – wurde als Aufschrift ganz zum Schluss enthüllt. Kurz zuvor hatte der Gemeinderat in einer nicht-öffentlichen Sitzung aus 120 Vorschlägen der Bürger diesen Namen ausgesucht und bis zur Einweihung geheim gehalten. „Es gibt ein Sprichwort: lang planen – kurz bauen“, beschrieb Henle die lange Entscheidungsphase für die Sporthalle ab dem Jahr 2014, in der neun Varianten auf dem Prüfstand waren. Schließlich hatte sich das Gremium für den Neubau entschieden – zu den Kosten von 6,5 Millionen Euro gab es einen Zuschuss vom Land in Höhe von 600.000 Euro. „Die Finanzierung war gesichert, denn die Rücklage war dafür gefüllt und so konnte der Gemeinderat seiner Linie treu bleiben, nämlich keine Schulden aufzunehmen“, so Henle.
Während der Bauphase blieb die alte Sporthalle aus dem Jahr 1974 in direkter Nachbarschaft stehen, sodass weiterhin Sport getrieben werden konnte. Noch in diesem Jahr soll die alte Halle abgerissen werden. „Mir fällt heute ein ganz großer Stein vom Herzen, denn es ist endlich so weit gut“, sagte der Bürgermeister über die schlaflosen Nächte und vielen Nerven, die der Bau im Umgang mit manchen Firmen gekostet habe. Denn durch Baumängel in den Duschen verzögerte sich die Eröffnung um ein ganzes Jahr (die PZ berichtete).
In den Hang gebaut
„Ich wünsche ihnen, dass sie ihre Halle nun endlich benutzen dürfen“, sagte Architekt Martin Entenmann, der mit seinem Kollegen Matthias Goltzsch für den Bau verantwortlich zeichnete, und überreichte Henle symbolisch einen Hefe-Zopf als Hallenschlüssel. Der Neubau der Halle sei die langfristig beste Lösung gewesen, so Entenmann. Die alte erscheine größer, sei vom Volumen her aber kleiner. Dieser Eindruck hänge damit zusammen, dass die neue Halle rückwärtig in das ansteigende Gelände eingegraben sei. Dadurch wirke das neue Gebäude in der Öläckerstraße weniger mächtig.
Vom großzügigen Foyer, dem sich ein großer Mehrzweckraum auch für separate Veranstaltungen anschließt, biete sich durch die Verglasung ein guter Blick auf das Sportgeschehen in der Halle, die in drei Bereiche unterteilt werden könne. Überdies befinde sich im Foyer eine neue Küche mit Theke. Die neue Tribüne mit Sitzstufen biete Platz für 200 Besucher. „Ich denke, das Gebäude und das Kostenergebnis können sich sehen lassen“, sagte Entenmann. Denn die Kostensteigerung bei der Halle lag bei 9,4 Prozent, der Baukostenindex von 2016 bis 2020 sei hingegen um 14,9 Prozent gestiegen.