Ötisheim
Ötisheim -  12.12.2021
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Jugendsozialarbeiterin aus Ötisheim: „Manchmal ist man wie ein Feuerlöscher“

Ötisheim. Die offene Jugendarbeit im Ötisheimer Jugendhaus „Little Aize“ (LA) und die Schulsozialarbeit in der Henri-Arnaud-Grundschule der Jahre 2020/2021 ließ Gabi Esposito (Archivfoto: Bischoff-Krappel) vom Verein „miteinanderleben“ in der jüngsten Ötisheimer Gemeinderatssitzung Revue passieren.

Die offene Jugendarbeit erfüllt Esposito mit einer 25-Prozent-Stelle und im Schulsozialbereich hat sie einen Stellenanteil von 50 Prozent plus eine Stunde. In Zeiten der Pandemie sei die Stammgruppe des Jugendhauses zu Beginn online noch „sehr gut“ erreichbar gewesen, teilte sie mit. In der zweiten Welle habe die Begeisterung dafür dann aber stark nachgelassen. Deshalb habe es als Ersatz Einzeltreffen oder Telefonate gegeben. Allerdings sei der Wiedereinstieg bei der Wiedereröffnung des Jugendhauses „sehr schleppend“ vorangegangen, aus Resignation und Motivationslosigkeit der Jugendlichen heraus.

Ähnlich verhält es sich beim Kids Treff. Das Jugendhaus wurde von dieser Gruppe zwar zahlreicher genutzt, aber ohne soziale Interaktion. Der Kontakt zu Jugendlichen, die sich am Skaterplatz, dem Sportplatz oder am See verstärkt versammelt hätten, gestaltete sich nicht einfach. „Es war schwer, an die Jugendlichen ranzukommen“, sagte sie.

Die Aktion Weihnachten im Schuhkarton“ mit 100 Schuhkartons und 200 Euro Spende sei gut angenommen worden. Bei der Schulsozialarbeit stünden zwei Probleme im Vordergrund, die sich gegenseitig verstärkten, führte Esposito aus. Denn durch die Pandemie seien Entwicklungsprozesse unter den Kindern durch die fehlende Normalität verloren gegangen und dadurch hätten sich vermehrt psychische Störungen ergeben. „Manchmal kommt man sich auf dem Pausenhof ein bisschen vor wie ein Feuerlöscher“, beschrieb sie ihre Arbeit in der Schule. Aus zeitlichen Gründen seien Einzelfallhilfe, Elternarbeit und Besprechungen mit Erzieherinnen „nicht leistbar“, bedauerte Esposito.

„Danke für den neuen Bücher- und Spielschrank für Kinder und Jugendliche“, lies Esposito ihren Bericht dann mit einem schönen Aspekt enden. Ohne Kommentar nahm der Ötisheimer Gemeinderat den Bericht zur Kenntnis, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass der Bericht akustisch nur schlecht zu verstehen war.

Autor: Ilona Prokoph