ADAC GT Masters: Rutronik Racing landet am Ende auf Rang vier
Remchingen. Die beiden letzten Rennwochenenden auf dem Lausitzring und in Oschersleben liefen nicht nach den Vorstellungen des Teams, dennoch ist man beim Remchinger Rennstall Rutronik Racing mit der Saison im Grunde nicht unzufrieden. Am Ende reichte es für einen vierten Platz in der Gesamtwertung des ADAC GT Masters.
„Natürlich waren unsere Ziele für die beiden letzten Rennwochenenden anders gesteckt. Dennoch können wir auf eine sehr positive Bilanz der letzten beiden Saisons zurückblicken“, sagt Teamchef Fabian Plentz. Nachdem man sich im Vorjahr vorzeitig den Titel gesichert hatte, lag Rutronk Racing auch 2020 bis fast zum Schluss vorne. Der Remchinger Rennstall war erneut bestes Audi Team. „Ich denke, dass wir trotz des nicht ganz glücklichen Ausgangs mit diesem Erfolg zufrieden sein können“, so Plentz, ehe er einen Dank „an alle unsere Fahrer, Mitarbeiter sowie Partner, die bis zum Ende alles gegeben haben“ richtete.
Das Team aus Remchingen hatte am Lausitzring nach einem guten Start im zweiten Rennen durch einen Fehler beim Boxenstopp wichtige Punkte in der Meisterschaft verloren. Weil das Fahrzeug die Box des Teams verpasst hatte, gab es eine saftige Strafe seitens der Rennleitung bzw. Sportkommissare. Der Rutronik Racing Audi mit der Startnummer 31 wurde für das Samstagsrennen in Oschersleben nach dem Quali um fünf Startpositionen nach hinten versetzt.
Als Debütant in den Top Ten
Carrie Schreiner konnte am Lausitzring aufgrund gesundheitlicher Gründe nicht an den Start gehen und wurde von Hamza Owega ersetzt. Zusammen mit Dennis Marschall fuhr Debütant Owega gleich im ersten Rennen nach einer starken Aufholjagd ein Top-Ten-Resultat ein – das Duo wurde Siebter.
In Oschersleben überschlugen sich dann die Ereignisse. Carrie Schreiner bekam erst in der letzten Sekunde die Startfreigabe vom Arzt und verlor dadurch den Testtag am Donnerstag.
Patric Niederhauser qualifizierte den Rutronik Racing Audi für das Samstagsrennen auf einem vielversprechenden dritten Startplatz und musste aber, aufgrund der Strafe vom Lausitzring von Startplatz 8 ins Rennen gehen. Somit war es klar: das Rennen wird nicht einfach. Patric und Kelvin van der Linde konnten durch eine gute Performance auf der Strecke und durch eine clevere Boxenstrategie noch bis auf Rang sechs nach vorne fahren. Durch dieses Ergebnis verlor das Duo aber erstmals seit dem Hockenheimringwochenende wieder die Führung in der Gesamtwertung.
Abbrüche und kleiner Fehler
Kelvin van der Linde versuchte dann im Qualifying am Sonntagmorgen alles, um das Fahrzeug bestmöglich zu platzieren. Dies wurde durch zwei Abbrüche des Qualifyings erschwert, dennoch sah es zunächst vielversprechend aus. Ein kleiner Fehler auf der schnellsten Runde sorgte jedoch dafür, dass man nur von Startplatz elf ins Rennen ging.
Allen Beteiligten war klar, dass es so am Sonntag schwer werden würde. Doch ans Aufgeben dachte keiner, alle zeigten sich kämpferisch. Im Rennen erwischte Van der Linde einen guten Start, konnte diesen aber nicht nutzen. In Oschersleben ist die Start-Ziel-Gerade recht schmal und es wird am Start besonders eng. Die Folge: plötzlich fuhren vier Rennwagen nebeneinander, Kelvin van der Linde musste auf die Wiese ausweichen, verlor die Kontrolle über das Fahrzeug, verursachte einen Unfall und schied aus.
„An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmals bei den Beteiligten entschuldigen, die in dem Startunfall betroffen waren und das Rennen dementsprechend ebenfalls nicht beenden konnten“, dachte Teamchef Fabian Plentz später auch an die Konkurrenten, die in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Aber auch das eigene Team war ja Leidtragender. „Es ist sehr schade, dass wir die Saison mit einem Ausfall beenden mussten. Dennoch ziehen wir als Team eine positive Bilanz und blicken nicht nur auf die negativen Punkte der Saison. Wir hatten grundsätzlich immer das Paket, um ganz vorne mitzufahren, konnten um Siege und Podestplätze kämpfen.“
Neuer Angriff 2021
Rutronik Racing war als einziger Rennstall bei jedem Lauf in die Punkteränge gefahren. „Leider haben wir auch Fehler gemacht, die uns am Ende den Gewinn der Meisterschaft gekostet haben. Wenn man gewinnen will, darf dies nicht passieren vor allem bei dieser starken Konkurrenz“, so Plentz abschließend und kündigte für das kommende Jahr einen neuen Angriff an: „Wir freuen uns schon jetzt auf eine spannende und herausfordernde Meisterschaft in 2021.“
Den Titel 2020 sicherte sich das Team SSR Performance mit Michael Ammermüller und Christian Engelhardt im Porsche 911 GTR 3. Das Duo, das zum Abschluss in Oschersleben einen Sieg und einen vierten Rang verbuchte, lag in der Teamwertung (189 Punkte) und in der Einzelwertung (181) vorne. Niederhauser/van der Linde kamen jeweils auf Rang vier ein (164/160). Dennis Marschall (33) landete auf Rang 24. Carrie Schreiner belegte in der Junior-Wertung Platz sechs.