Remchingen
Remchingen -  31.08.2018
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„Angst vor dem Fallen genommen“

Remchingen-Nöttingen. Modesta Kriebel, Physiotherapeutin und Turnvereins-Vorsitzende aus Nöttingen, erzählt im PZ-Interview über die Parkinsonstudie, die sie mit ihrer Mitarbeiterin Tine Wilser und der Fachärztin für Akkupunktur, Dorothea Zeise-Süss, im Oktober 2017 gestartet hat.

1Die Studie, in der Sie wöchentliches Training mit gezielten Nadelbehandlungen verknüpft haben, hat durch ein Filmteam aus Frankreich, Italien und der Schweiz unter Medizinstudenten Schule gemacht. Was hat sie bisher den Patienten gebracht?

Einige der Patienten fühlen sich von innen heraus besser. Die Übungen haben ihnen die Angst vor dem Fallen genommen und ihre Koordination gestärkt. Schon wenn sich die Situation nicht verschlechtert, ist das ein großer Erfolg bei Morbus Parkinson. Dorothea Zeise-Süss hat die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Studie auf einem medizinischen Kongress in Kiel präsentiert und einen Preis dafür gewonnen.

2Wie geht es weiter?

Die Studie war eine sehr gute Ausgangslage für den „Rehasport Neurologie“, den der Turnverein Nöttingen seit Ende Februar anbietet. 14 Teilnehmer trainieren montagnachmittags eine Stunde, um Koordination, Körperhaltung, Muskelkraft, Fingerfertigkeit, Gleichgewicht, Beweglichkeit und Mimik zu schulen oder zu erhalten. Der Kurs findet zunehmend Interesse, mittlerweile nehmen schon Parkinson-Patienten aus Bruchsal oder Rastatt den Weg auf sich. Frau Zeise-Süss hat uns die in der Studie zum Koordinationstraining eingesetzte Spielkonsole geschenkt – wenn sich ein freiwilliger Helfer findet, können wir diese wieder einsetzen.

3Gibt es noch Plätze für weitere interessierte Rehasport-Patienten?

Aufgrund der gesetzlich geregelten Obergrenze an Teilnehmern ist die erste Gruppe bereits voll. Interessierte dürfen sich aber auf jeden Fall gerne über das Büro des Turnvereins Nöttingen melden, dann entscheidet der Verein, ob es eine zweite Gruppe gibt.

Autor: zac