Anspruchsvolles Konzert mit Gefühl: Die Jahresfeier des MV Remchingen
Remchingen. „Fantasie“ war als Motto der Jahresfeier des Musikvereins Remchingen in der propevoll besetzten Kulturhalle ausgegeben und die wurde im Laufe des Abend voll ausgekostet. Es war bis in den letzten Winkel zu spüren, dass motivierte Akteure unter der sicheren Stabführung von Dirigent Andreas Kubatov mit zahlreichen Solisten engagiert am Werk sind, so dass mehrfach Szenenbeifall aufbrauste.
Vereinschef Bastian Fuchs trug selbst zum musikalischen Gelingen bei, denn nach seiner Begrüßung führte er die 25-köpfige Jugendkapelle durch den ersten Teil des Programms. Seine Musiker haben mittlerweile ein beachtliches Niveau erreicht und wagen sich auch an anspruchsvolle Kompositionen heran. Wobei die jungen Leute auch selbst die Anmoderation übernahmen: Mahal, Leo, Raphael und Alica entführten – im Beethoven-Jahr ein Pflichtprogramm – mit „Beethoven by the Numbers“ in die klassische Musikwelt, bereiteten mit „The Royal Scotsman“ auf eine Fahrt im Luxusreisezug ins schottische Hochland vor oder wandelten mit „Tsaritsino“ auf den Spuren von Katharina der Großen.
Fuchs war ziemlich verblüfft, als ihm seine Schützlinge eine Nadel für die 15-jährige Dirigententätigkeit mit der Jugendkapelle anhefteten. Mit dem „River-Kwai-Marsch“ verabschiedeten sich die Jungmusiker, bei dem das Hauptorchester mit ihren Instrumenten pfeifend durch den Saal patrouillierte. Mit dem gemeinsamen „Tiger Rag“ wurde zum Konzert der „Großen“ übergeleitet.
Jutta Karcher übernahm die Anmoderation; entführte mit der „Star Wars Saga“ in die Weiten des Weltraums und kam wieder sicher und wohlbehalten mit „Pacific Dreams“ zur Erde zurück.
Die schönsten Songs des Kanadiers Brian Adams ließen danach die Zuhörer in Erinnerungen schwelgen, bevor sich Samuel Mantel in den Blickpunkt stellte. Sein astrein gespieltes Gitarrensolo mit Carlos Santanas „Europa“ kam gut an und entlockte wahre Begeisterungsstürme. Bei „Sax, Wind und Funk“ führte der komplette Saxophonsatz kurzzeitig den Dirigenten vor, der aber seine Truppe schnell wieder in die richtige Spur brachte. Aber das war noch nicht alles, denn Samira Brosi setzte einen drauf. Bei „Ich gehör nur Mir“ aus dem Erfolgs-Musical „Elisabeth“ glänzte sie unter Orchesterbegleitung mit einem gefühlvollen Gesangstitel.
Keine Jahresfeier ohne Ehrungen: Samira Brosi (Querflöte) bekam die Ehrennadel des Blasmusikverbandes BW in Bronze für zehn Jahre aktive Tätigkeit; Markus Haas (Tenorhorn) bekam Silber für 15 Jahre und Ann-Cathrin Fuchs (Trompete und Flügelhorn) für 20 Jahre.