Aufregende Steine aus aller Herren Länder
Remchingen-Wilferdingen. Von wegen tote Steine: Bei seiner 21. Mineralien- und Fossilienbörse hat der Verein für Mineralogie und Geowissenschaften Pforzheim die Remchinger Kulturhalle mit funkelnden Schätzen gefüllt.
Prächtige Mineralien und liebevoll präparierte Fossilien zogen die ganze Familie in ihren Bann an den Ständen der 15 Aussteller, denen es um weit mehr ging als ums Verkaufen: Die Kommunikation und die Leidenschaft für das Hobby stehen im Vordergrund, verdeutlichte Börsenleiter Georg Biskup. „Oft haben wir Duplikate in unserer Sammlung, bei denen uns das Herz bluten würde, wenn man sie wegschmeißt.“ Die Börse sorge daher auch dafür, dass die übrigen Exemplare in gute Hände kommen. Gleichzeitig bessert sie die Vereinskasse etwas auf, um beispielsweise im Herbst wieder auf gemeinsame Abbau-Tour in der Eifel zu gehen: „Viele Steine verschenken wir auch einfach an die Kinder, um den Nachwuchs zu fördern. Wir müssen anfüttern, so wie beim Angeln.“
Darüber freute sich beispielsweise die Sechsjährige Nora Lühring mit einem besonders funkelnden Exemplar: „Der kommt in den Setzkasten in meinem Zimmer, wo ich schon einige schöne Steine drin habe und auch selbst gesammelte Muscheln aus dem Urlaub“, erklärte die Wöschbacherin und freute sich beim Blick durchs Mikroskop über den abwechslungsreichen Ausflug mit ihrem Vater Dennis. Norwegen und Schweden haben es dem Engelsbrander Fritz Blatter angetan, den es schon seit über 40 Jahren auf Sammeltour zu gut bekannten und verborgenen Fundstellen zieht. Langeweile sei noch nie aufgekommen: „Schließlich habe ich noch lange nicht alles, was es gibt, selbst gefunden“, beschreibt er seinen Anreiz. In einer Grube hat er eine Entdeckung gemacht: „Ich habe ein Mineral gefunden, das auch nach aufwendiger Analyse noch niemand kannte“, erklärt er.
Seitdem trägt der „Blatterit“ offiziell den Namen des Finders. Und wenn man mal keinen Stein findet, dann macht man sich eben selbst einen, so wie Siegfried Carlo Schmidt aus Palmbach, dessen blaue Kupferkristalle ein echter Hingucker sind: Mit Kupfersulfat aus dem Chemiehandel stellt er im Reagenzglas eine gesättigte Lösung her, die er dann Abkühlen lässt. Je nach Schnelligkeit des Abkühlens bilden sich einzigartige Kristallstrukturen. Mit Amethystdrusen aus Marokko, Achaten und Bergkristallen aus Brasilien oder Schwefel aus Indonesien zeigt sich etwa bei Werner Werling die volle Pracht der Edelsteine und Mineralien aus der ganzen Welt.