Culcha Candela bringen die Remchinger Kulturhalle zum Beben
Remchingen. Hinter den Absperrungen drängen sich Hunderte Menschen, während auf der Bühne ein Mann mit weißem T-Shirt, Halskette, Brille, Wuschel-Frisur und Vollbart wild hin und her springt.
Mit energiegeladenen Hip-Hop-Songs wie „Jagd“ und „Eistee“ soll Rapper Curly die Menge in der Remchinger Kulturhalle in die richtige Stimmung bringen für die vier Jungs, die nach ihm dran sind: Chino, Johnny, Mateo und Don Cali, besser bekannt unter ihrem Bandnamen Culcha Candela.
Es gelingt ihm. Die Konzertbesucher rasten aus, der Boden der Kulturhalle hört zwei Stunden lang nicht mehr auf zu beben. Die Bässe wummern, die Lautstärke steigt, die Temperatur vor der Bühne auch.
Die vier Musiker spielen neue Songs wie „Rodeo“, „Lass mal einen bauen“ oder „Feel Erfolg“. Einige davon sind auf ihrem neuen Album zu finden. Aber auch ihre Klassiker gibt es zu hören: „Hamma“, „Von Allein“, „Monsta“, „Berlin City Girl“ oder „Ey DJ“. Songs, die fast jeder im Publikum auswendig zu kennen scheint. Jedes Wort wird mitgesungen. Es geht Schlag auf Schlag. „Habt Ihr noch Energie?“, fragen die Vier ihr Publikum nach ein paar Liedern. Die Antwort: laute Jubelschreie.
Keine Verschnaufpause
Offensichtlich schon. Und weiter geht es. Die vier Musiker fahren ein hohes Tempo, gönnen sich und ihren Zuhörern keine Verschnaufpause. Während die bunten Scheinwerfer über der Bühne kreisen und das Stroboskop-Licht flackert, geben Culcha Candela alles. Zwei leicht bekleidete Tänzerinnen zeigen ihr Können. Die Musiker schießen glitzernde Luftschlangen ins Publikum und testen, wer lauter singen kann. „Put your hands up“, rufen sie zwischen den Textzeilen. Sofort gehen alle Hände in der Kulturhalle hoch und bewegen sich im Takt hin und her, zu einer Mischung aus Hip-Hop, Reggae und Dancehall. Geklatscht wird sowieso.
Und getanzt: Sieben Schritte nach rechts, dann ein Fußtritt in die Luft, sieben Schritte nach links und wieder ein Kick. Da müssen auch die mitmachen, die sich bisher mit beiden Händen an ihre mit Video- und Foto-Funktion ausgerüsteten Handys geklammert hatten. Beim kollektiven In-die-Luft-Springen erst recht. Das Publikum ist so bunt wie die Band selbst: Kinder mit ihren Eltern, viele Teenager, aber auch ein paar Best-Ager und Rentner.
Alle zusammen feiern zwei Stunden lang eine riesige Party – ohne Unterbrechung: Culcha Candela ziehen das Konzert am Stück durch. Die Zeit verfliegt, das Ende kommt plötzlich und für alle viel zu schnell. Auf ohrenbetäubenden, langen Beifall folgen gleich drei Zugaben.