Remchingen
Remchingen -  03.06.2022
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Diskussionen über Kinder- und Jugendcampus: Gemeinderäte in Remchingen kritisieren Parkplatzmangel

Remchingen. Gleich drei Themen der Remchinger Ratssitzung widmeten sich am Donnerstagabend den jungen Bürgern: Nachdem Achtklässler den Räten ihre im Rahmen des „Achter-Rats“ erarbeiteten Zukunftswünsche präsentierten, stimmten diese einstimmig für eine Prüfung der Umsetzung. Bei einer Gegenstimme von Martin Rothweiler (Freie Wählervereinigung) genehmigten sie die Einrichtung eines Familien-, Kinder- und Jugendbüros im Rathaus.

Dafür wird die Gemeinde eine halbe Stelle für eine Fachkraft für Jugendarbeit schaffen – als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche, aber auch als Netzwerk für Fachkräfte und Ehrenamtliche.

Anschließend präsentierte der Göppinger Architekt Christian Gaus seinen Siegerentwurf für den Kinder- und Jugendcampus in Wilferdingen. Wie berichtet, sollen die beiden vom Grundriss her baugleichen quadratischen zweigeschossigen Pavillonbauten dringend benötigten Platz für eine Schulmensa für 200 Kinder, eine Kernzeitbetreuung für 100 Kindern und 75 Kitaplätze schaffen. Während der Bau für Mensa und Kernzeit samt großzügiger Dachterrasse zum Spielen und Verweilen am Kutscherweg vorgesehen ist, soll der Zugang zum Kindergarten Im Grund entstehen. Der Baubeginn ist Ende 2023 geplant.

Im Februar hatte die Gemeindeverwaltung noch einen Kostenrahmen von rund acht Millionen Euro genannt. Während die Planung der Gebäude in hybrider Bauweise aus massiven Betonwänden und gleichzeitig vielen Holzelementen sowie weitläufigen Fenstern viel Lob unter den Räten fand, mahnte insbesondere Dieter Walch (CDU) die prekäre Verkehrssituation an: „Das ist ein ganz gewichtiger Punkt. Obwohl wir es lange eingefordert haben, liegt bis heute kein Verkehrskonzept vor.“ Seine Fraktion könne nur zustimmen unter dem Vorbehalt, dass vor Baubeginn ein entsprechendes Konzept eine zufriedenstellende Lösung hergebe. Er schlug aufgrund des Elternverkehrs einen Tausch des Kindergartens an den Kutscherweg vor. Dieser lasse sich dem Architekten zufolge aufgrund der gleichen Grundrisse problemlos realisieren.

Gleichzeitig stellten Ute Praefcke (Bürgerliste) und Felix Casper (CDU) fest, dass von den momentan rund 30 Parkplätzen später nur 18 bleiben – das seien alleine schon für Lehrer und Betreuungskräfte zu wenig. „Man ist mit vehementen Füßen hineingesprungen und hat das Projekt an eine der engsten Stellen gelegt, obwohl wir vorher einen Ort gehabt hätten, der viel besser gepasst hätte“, erinnerte Antje Hill (SPD). Sie brachte anstatt dem Tausch der Gebäude eine Einbahnstraßen-Regelung ins Spiel. Man dürfe jetzt keine „Henne-Ei-Diskussion“ führen, sondern müsse vorankommen, ermutigte Markus Gartner (FWV), behutsam weiter zu planen. Bei einer Enthaltung von Hans Zachmann (CDU) stimmt der Rat für eine Beauftragung des Architekturbüros bis zur Ausführungsplanung.

Autor: Julian Zachmann