Remchingen
Remchingen -  17.01.2020
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Dringender Kindergarten-Bau in Remchingen-Wilferdingen wird erneut verschoben

Remchingen-Wilferdingen. Erneut scheiterte in der Gemeinderatssitzung der Beschluss zum Neubau eines dringend benötigten Kindergartens für Remchingen. Nach Kritik der Grünen und der Bürgerliste an der Standort-Wahl wurde die Entscheidung auch im zweiten Anlauf vertagt. Nun soll zunächst geklärt werden, ob der favorisierte Platz neben dem Drogeriemarkt in der Wilferdinger Ortsmitte wegen einer möglichen Hochwasser-Gefahr ausgeklammert werden muss.

Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon verwies zunächst darauf, dass die Kapazitäten nicht ausreichen. Nach Berechnungen der Gemeinde stehen für das laufende Kindergartenjahr rund 40 Kinder auf Wartelisten, im Folgejahr werden es immer noch rund 30 sein. Die geplante sechsgruppige Einrichtung für 99 Kinder soll für eine Entspannung der Lage sorgen. Die Kosten belaufen sich auf rund 3,8 Millionen Euro. Andere Standorte beim Freibad oder im Gebiet Bruch seien nicht so günstig. Obwohl das Problem dringend angegangen werden müsse, wolle er das Thema jedoch nicht durchdrücken, wenn sich ein Teil der Gemeinderäte dabei unwohl fühle. Damit meinte Prayon die Grünen, die einen Antrag auf Vertagung angekündigt hatten.

Drei Fraktionen für Standort

Die Verwaltung hätte seit der letzten Kindergarten-Debatte andere Standorte untersuchen und vorlegen sollen, kritisierte Klaus Fingerhut. Auch detaillierte Kosten, eine Pro- und Contra-Liste sowie Infos zum Hochwasserschutz wolle man vor einer Entscheidung haben. Schließlich befinde sich der Standort bei der Pfinz, also bestehe Hochwassergefahr. Außerdem befürchte man, dass mit dem Kindergarten eine Vorentscheidung über eine weitere Bebauung der Fläche falle. Das Thema Hochwasserschutz wollte auch Wolfgang Oechsle (Bürgerliste) vor einer Entscheidung geklärt haben. Die anderen Fraktionen teilten die Einschätzung der Verwaltung, dass der Standort am geeignetsten sei. Er liege mitten im Ort und sei gut anzufahren, so Thomas Walch (CDU). Für ein Wohngebiet sei der zu erwartende Verkehr zu viel, so Antje Hill (SPD). Markus Gartner von den Freien Wählern betonte, dass man das Projekt auf den Weg bringen solle. Im weiteren Verfahren werde dann ja untersucht, ob der Hochwasserschutz einer Bebauung entgegensteht.

Nun soll das Thema vorab geklärt werden, dann wird der Neubau wieder beraten. Problem: Der Hochwasser-Damm in Nöttingen wurde ertüchtigt, damit müsste die Hochwasser-Gefahr eigentlich gebannt sein. Allerdings gibt es noch keine aktualisierte Karte für den Bereich.

Autor: Sabine Mayer-Reichard