Ehemaliger Nöttinger Fußballer: Zweite Aufstiegschance für Schalke-Fan Niklas Kolbe
Keltern/Stuttgart. Als der FC Schalke 2001 letztlich nur „Meister der Herzen“ wurde, war Niklas Kolbe erst vier Jahre alt, doch da er Fan des Traditionsclubs ist, hat sich die schmerzhafte Erfahrung eingebrannt. Nun musste er als Fußballer von Oberligist Stuttgarter Kickers selbst einen Schalke-Moment verdauen.
Bald nach dem 3:1 der Kickers am Samstag bei den Sportfreunden Dorfmerkingen wurde gemeldet, der SGV Freiberg als großer Rivale der Stuttgarter habe beim FC Nöttingen nur ein 1:1 geschafft. Die Kickers-Fans stürmten schon aufs Feld – doch wie vor 21 Jahren bei Bundesligist Schalke war die Freude verfrüht. So wie damals der FC Bayern München in letzter Sekunde ein Tor erzielte, das alles veränderte, gelangten dieses Mal die als Tabellenerster in den letzten Spieltag gegangenen Freiberger noch ans Ziel ihrer Träume. Da Marcel Sökler mit der letzten Aktion fürs 2:1 sorgte, bringen es Freiberg und die Kickers auf je 91 Punkte: Während das Team aus dem Landkreis Ludwigsburg die Meisterschaft holte, bleibt den Kickers die Aufstiegsrunde. „So wie es letztendlich war, hat es ziemlich weh getan“, sagt Innenverteidiger Kolbe über den Samstag.
Der frühere Nöttinger macht mittlerweile allerdings einen recht gefassten Eindruck. Ausnahmsweise war diesmal der Sonntag frei, wurde dafür am Montag trainiert. Am Dienstag ging die Arbeit weiter – schon diesen Mittwoch um 19 Uhr erwarten die Kickers ja den TSV Stadtallendorf. „Ich kenn da keinen, ich hab`noch nie gegen die gespielt“, so Kolbe vor der Video-Analyse des Zweiten der Oberliga Hessen auf die Frage, ob er etwas mit Stadtallendorf verbinde. Tatsächlich sagt dem Ellmendinger auch der Name Eike Immel nichts. Der inzwischen 61 Jahre alte frühere Torhüter von Borussia Dortmund (1978 bis 1986) und des VfB Stuttgart (1986 bis 1995) stammt aus Stadtalledorf und lebt inzwischen wieder dort.
Dass Kolbe nicht nach Stuttgart gezogen ist, sorgt wegen Bauarbeiten gerade dafür, dass Einiges an Zeit und Nerven auf der Strecke bleibt. Auch die bereits 32 Pflichtspiele hinterlassen Spuren: „Es geht langsam schon an die Substanz.“
Große Spiele, große Erfolge
Positive Relegations-Erfahrung hat Kolbe, da er mit dem FCN 2016 über diesen Weg in die Regionalliga aufstieg. Mit den Kickers wiederum hat er kürzlich auf der Waldau das WFV-Pokal-Finale gegen den favorisierten SSV Ulm im Elfmeterschießen gewonnen. In der Aufstiegsrunde muss Kolbe mit seinem Team außer gegen neben Stadtallendorf auch noch gegen Eintracht Trier bestehen.