Remchingen
Remchingen -  20.03.2022
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Einige Waldbesucher stören das Wild: Revierförsterin und Forstamtsleiter berichten

Remchingen. Durchschnittlich warm und nass war das zurückliegende Jahr und bescherte dem Remchinger Forst eine Verschnaufpause, jedoch noch keine Erholung von den drei vorherigen Trockenjahren, stellten Forstamtsleiter Andreas Roth und die neue Remchinger Revierförsterin Sarah Zwerenz, die im vergangenen April kommissarisch und diesen März nun offiziell die Nachfolge von Dieter Konstandin übernommen hatte, bei ihrem Besuch im Remchinger Gemeinderat fest. Durch einen dürre- und borkenkäferbedingt höheren Holzeinschlag – der sich im Zehnjahres-Plan wieder relativiere – und den gestiegenen Holzpreis, aber auch durch eine einmalige Bundeswaldprämie von 55.800 Euro konnte der Remchinger Wald im Jahr 2021 ein positives Ergebnis von 69.000 Euro erzielen.

Im laufenden Jahr sieht der Hiebs- und Kulturplan neben dem Einschlag von 4000 Festmetern Holz – allen voran in den Gebieten Hagwald, Steudig und Emlet – die Pflanzung von 5000 jungen Bäumen samt Wildschutz insbesondere im Hegenach vor. Bei Erträgen von 321.000 Euro und Aufwendungen von 356.000 Euro ergibt sich insgesamt ein Minus von 35.000 Euro. Während die Instandsetzung von Wegen und die Verkehrssicherung zwei große Posten im Investitionsprogramm bilden, soll auch die Waldpädagogik nicht zu kurz kommen. Trotz Corona konnten 2021 zehn Veranstaltungen vor allem mit Kindern und Jugendlichen stattfinden.

Dieter Walch (CDU) lobte, dass Zwerenz und ihr neues Forstteam die vor wenigen Jahren etablierte Waldpädagogik fortführen: „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung.“ Andreas Beier (SPD) regte an, rund um die Blockhütte auch für Erwachsene entsprechende Veranstaltungen anzubieten. Gleichzeitig könne man dabei für das naturnahe Miteinander im Wald sensibilisieren: Während der Pandemie sei der Wald für viele zum zweiten Wohnzimmer geworden und man treffe doppelt so viele Menschen, stellte Roth ebenso wie Gemeinderat Christian Roser (CDU) fest. Bedenklich an der Entwicklung seien das Anlegen illegaler Bike-Strecken und nächtliche Störungen des Wildes, das sich dadurch noch weiter zurückziehe.

Trotz der gestiegenen Nachfrage sei der Holzverkauf für die Remchinger Bürger gesichert, sofern sie es rechtzeitig im Herbst bestellt hätten, antwortete Zwerenz auf Nachfrage von Hans Zachmann (CDU).

Autor: Julian Zachmann