Remchingen
Remchingen -  25.02.2019
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Finanzspritze für Ausgleichsmaßnahmen

Remchingen-Nöttingen. Flurneuordnung in Nöttingen nach Autobahnausbau nötig – Land und Gemeinde unterstützen

Für den Ausbau der A8 zwischen Karlsbad, Remchingen und Pforzheim von 2012 bis 2015 brauchte das Land mehr Platz. Doch der Grunderwerb war kompliziert – die Flurbereinigung sorgte vor zehn Jahren für helle Aufregung in Remchingen. Rund 25 Hektar Land benötigten die Straßenplaner, um die alte Autobahn in eine moderne Bundesfernstraße zu verwandeln.

Mit dem Grunderwerb für die neue sechsspurige Straßentrasse taten sich die Planer zunächst schwer. Die Kaufverhandlungen für Flächen, die insgesamt rund 36 Fußballfeldern entsprechen, kamen nicht recht voran. Das Regierungspräsidium Karlsruhe stieß auf Widerstand. Enteignen wollte das Land die Grundstücksbesitzer jedoch nicht. So sollte eine Flurbereinigung die Last auf die Schultern von rund 900 Besitzern von Wiesen und Äckern verteilen. Die Neuordnung der Felder wurde zunächst kaum beachtet, kam dann aber aber richtig in Bewegung.

Infoveranstaltungen sorgten für Aufklärung. Die Neuordnung der Felder sollte auch zu einem Vorteil für Fußgänger und Radfahrer führen. Dank der zusammengelegten Grundstücke sollte mit Zuschüssen des Bundes und des Landes ein neues Wegenetz im Naherholungsgebiet der Gemeinde entstehen.

Am Donnerstag überreichte das Land den Bewilligungsbescheid für den Bau der Wege. Wie die Landtagsabgeordneten Stefanie Seemann (Grüne) und Thomas Blenke (CDU) mitteilen, fließen zur Unterstützung des Flurneuordnungsverfahrens rund 900000 Euro nach Remchingen.

Der Bescheid wurde an den Vertreter der Teilnehmergemeinschaft, Gerhard Roth, durch Landwirtschaftsminister Peter Hauck (CDU) übergeben. Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon war vor Ort und zeigte sich erfreut. Die Gemeinde stelle zudem 200000 Euro bereit, um die Bürger von den Teilnehmerbeträgen zu entlasten. Geplant sind laut Pressemitteilung unter anderem Wege von insgesamt 15,6 Kilometern. Hinzu kommen unter anderem eine Grünbrücke, der Erhalt von Ampferbeständen, die Wiederherstellung eines Tümpels, Anlage von Grünland und Feldgehölzen sowie die Umwandlung einer Fettwiese. Die gesamten Ausführungskosten betragen etwa 3,5 Millionen Euro und werden vom Unternehmensträger, Land, Bund, dem freiwilligen Beitrag der Gemeinde und dem Eigenanteil der Teilnehmergemeinschaft (etwa zehn Prozent) getragen.

Autor: pm/rst