Gräber-Fürsorge
Remchingen. Muss man sich Sorgen machen um die Wilferdinger?
Beim Blick in die Unterlagen für die Gemeinderatssitzung am nächsten Donnerstag könnte einem Angst und Bange werden um die Bewohner des größten Remchinger Ortsteils. Zum Thema Friedhof steht da schwarz auf weiß: „Aufgrund der momentan erhöhten Zahl an Sterbefällen wird es notwendig, im Bereich des Neuen Friedhofs zusätzliche Erdgräber zur Verfügung zu stellen.“ Au weia, was ist denn da los? Sterben die Wilferdinger etwa wie die Fliegen? Bauamtsleiter Markus Becker gibt Entwarnung: Es grassiere nicht etwa eine Epidemie im Ort. Es geht mal wieder um die Statistik: Die Zahl der Sterbefälle liege – warum auch immer – über den amtlichen Berechnungen. Und so könnte es eng werden, bis mit der Ertüchtigung des Alten Friedhofs im nächsten Jahr mehr Grabstellen zur Verfügung stehen.
Man brauche schneller neue Flächen – deshalb soll jetzt im Neuen Friedhof eine zusätzliche Grabreihe entstehen: Sicher ist sicher. Wilferdingen war in dieser Hinsicht schon immer gut gerüstet: Als der Neue Friedhof im Jahr 2006 für viel Geld angelegt wurde, gab es im alten Teil noch reichlich Platz. Von Fehlplanung und Geldverschwendung war die Rede – sogar das ZDF berichtete über den unnötig früh gebauten Friedhof. Das Wilferdinger Urgestein Friedbert Pailer, mittlerweile Ehrenbürger der Gemeinde, kommentierte damals scherzhaft: „Lassen sie morgen die Epidemie kommen, dann brauchen wir schnellstmöglich diesen Platz.“ Und wenn es keine Epidemie ist – dann eben ein Fehler in der Statistik.