Großes Treffen lockt Unterstützer des Sperlingshofs: Förderer der Jugendhilfe machen neue Projekte möglich
Remchingen. Finanzielle Mittel zur Erfüllung der Pflichtaufgaben bekommt das Heilpädagogische Kinder- und Jugendhilfezentrum Sperlingshof in Remchingen über die Jugendhilfe - was bei Überbelegung gerade so ausreiche, um über die Runden zu kommen. „Die Kür kommt jedoch von unseren Freunden und Förderern – Sie tragen unter anderem dazu bei, dass wir die vielfältigen Anregungen und Ideen der Kinder und Jugendlichen umsetzen können“, sagten der Sperlingshof-Geschäftsführer Raimund Schmidt und Spendenkoordinator Jochen Essig bei einem Spendertreffen, zu dem 20 von insgesamt gut 60 Förderern erschienen, „Ihnen allen gebührt ein riesengroßes Dankeschön!“
Zwischen 50.000 und 100.000 Euro Spenden erhält die Einrichtung pro Jahr – oft abhängig von den derzeitigen Projekten. Zu den Förderern gehört auch die PZ-Hilfsaktion „Menschen in Not“.
,,Seit Jahren ist die Hilfsaktion dem Sperlingshof verbunden. In der Einrichtung wird eine sehr, sehr wertvolle Arbeit geleistet und die Jungs, die hier untergebracht sind, verdienen Respekt und Anerkennung. ,,Menschen in Not“ hilft, wenn Geld für wichtige Projekte benötigt wird, die die Jungs, die dort meist mehrere Jahre ihres jungen Lebens verbringen, voranbringen“, so Suanne Knöller, Vorsitzende von „Menschen in Not“.
Wie vielfältig die Projekte sind, zeigten die Geschäftsführer in einem bunten Bilderrückblick: Neben einem Fahrzeug für die Außengruppe in Dietlingen bekam die hofeigene Fahrradwerkstatt Unterstützung. Während die Jungs zurzeit ihr eigenes Kanu bauen, plant die Sperlingshof-Schule den zeitgemäßen Einsatz von Tablets. Neben einem Musikzimmer und Flutlichtmasten für den Sportplatz haben die Jungs einen gespendeten Bauwagen wetterfest gemacht, um projektbezogen Unterrichtsstunden in den Wald verlegen zu können. Viele der Ideen kommen im Rahmen der „PartiZIP-AG“ direkt von den jungen Bewohnern, die sich auch eine Beleuchtung des Radwegs entlang der B10 nach Wilferdingen wünschen würden.
Eine gewaltige Summe verschlingt der Anschluss ans Remchinger Wassernetz, der nötig wurde, nachdem der hofeigene Brunnen im Dezember 2018 nur noch trübes Wasser lieferte. Nach langen Kosten- und Trägerverhandlungen laufen nun die Arbeiten, in der kommenden Woche soll das Einpflügen der Leitung vom Wilferdinger Hochbehälter aus beginnen. 260.000 Euro entfallen inklusive Arbeiten an der hofeigenen Infrastruktur auf den Sperlingshof, neben einer Beteiligung der Gemeinde in Höhe von 48.000 Euro freut sich der Hof bereits über Spenden von 30.000 Euro.
Trotzdem bleibt ein Mammutbetrag zu stemmen – und zusätzlich rund 50.000 Euro für das derzeitige Leitungs-Provisorium. Unter anderem auf die Wasserkrise machte der Sperlingshof-Förderer und Pforzheimer Künstler Andreas Sarow zur Weihnachtszeit mit einem weißen Wohnwagen aufmerksam. Auch das 100-jährige Bestehen im Jahr 2022 wirft seine Schatten voraus: Jeden Monat gibt der fiktive Bewohner „Lennox“ in den umliegenden Mitteilungsblättern sowie auf dem Internet-Blog einen authentischen Einblick ins Leben auf dem Sperlingshof. Zudem gibt es einige nicht-projektbezogene Spenden. 2020 wolle man verstärkt das Thema Nachhaltigkeit aufgreifen.