Heimbewohnerin erliegt der Infektion - 85-jährige Frau aus Remchingen stirbt im Krankenhaus
Remchingen. Die an Corona erkrankte Seniorin aus dem Remchinger Altenpflegeheim ist gestorben. Das hat Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. „Die Dame war 85 Jahre alt und wurde in das Siloah-Krankenhaus eingewiesen, wo sie kurze Zeit später verstorben ist“, so Prayon. Er berichtet außerdem, dass es aktuell sechs positiv getestete Mitarbeiter gebe, die sich alle in häuslicher Quarantäne befänden. „Weitere Testergebnisse stehen noch aus.“

Betroffene Mitarbeiter getestet
Das ist ein deutlicher Anstieg: Als am Dienstag bekannt wurde, dass das Virus in die Einrichtung gelangt ist, war neben der Seniorin lediglich ein Mitarbeiter positiv getestet. Auf Corona untersucht wurde nicht das gesamte Personal, sondern die Heimleitung, die Mitarbeiter der betroffenen Station und Mitarbeiter, bei denen der Verdacht besteht, sie könnten infiziert sein.
Das Pflegeheim der Gemeinde verfügt über rund 90 Plätze, gut 100 Mitarbeiter versorgen die Senioren. Da die Infizierten ausfallen, steigen die Anforderungen an die restlichen Mitarbeiter. „Das ist derzeit eine schwere Belastung“, betont der Bürgermeister im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“. Er habe einen hohen Respekt vor der Leistung des Personals. „Das sind die wahren Helden dieser Krise.“
Im Heim hat man schon Anfang der Woche auf die neue Situation reagiert. Der betroffene Wohnbereich wurde komplett isoliert. Die Bewohner müssen in ihren Zimmern bleiben und werden von Mitarbeitern versorgt, die entsprechende Schutzausrüstung tragen und vom Rest des Teams getrennt arbeiten. Inzwischen habe man die Isolation auf das ganze Heim ausgeweitet, berichtet Prayon: Alle Bewohner müssen in ihren Zimmern bleiben. „Das ist ein Drama für die Menschen und die Mitarbeiter“, sagt er. Wenn beispielsweise eine 90-Jährige keinen Kontakt mehr haben dürfe, und die Mitarbeiter sich nur in Schutzkleidung nähern, sei das für alle Beteiligten nicht einfach. „Es ist menschlich ganz furchtbar und sehr belastend für alle.“
Die Gemeinde hat inzwischen alle Beteiligten umfassend informiert, so der Bürgermeister. Er kündigt an, die Öffentlichkeit auch weiterhin über die Entwicklung auf dem Laufenden zu halten.