Remchingen
Remchingen -  04.02.2019
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Hiss spielen im Nöttinger Löwensaal mitreißende Stücke

Remchingen. Ihre Hobbys: Rum trinken, Kiel holen und Schiffe versenken. Ihre Instrumente: Mundharmonika, Bass, Gitarre, Schlagzeug und Akkordeon. Ihre Lieder: eine recht bunte Mischung aus Polka, Reggae, Blues, Country, Rock’n’Roll, Rumba und orientalischen Klängen.

Die fünf Musiker von Hiss spielen im Nöttinger Löwensaal mitreißende, schnelle, kraftvolle Stücke mit eingängigen Melodien und Texten, die sofort ins Ohr und dann nicht mehr aus dem Kopf gehen. Stücke, die nach Fernweh und nach längst vergangenen Zeiten klingen. Zeiten, in denen noch zur See gefahren und Jagd auf Wale gemacht wurde.

Tipps für die Gesundheit

Sie singen über die Liebe, über den Forscherdrang, über die Reise von Santa Fe nach Sansibar, über den Tod, über den Seemann Jimmy Brown und über das Paradies auf Erden, wo der Wind leise „Aloha“ flüstert. Sie erzählen fiktive Geschichten vom Genuss eines Pottwal-Schnitzels, vom Schleudern der Harpune und von so manchem gefährlichen Abenteuer auf hoher See. Und sie geben wertvolle Tipps. Etwa zum richtigen Umgang mit dem Alkohol. Oder zur Gesundheit. Mehr als „Bier und Wurst und Tanzmusik“ braucht man dafür nämlich nicht. Eigentlich ganz einfach. Trotzdem: Jeder muss irgendwann sterben. Sänger Stefan Hiss ist es im Prinzip egal, wo man ihn dereinst verscharrt. Solange es nur nicht in Nöttingen ist. „Da gibt es ja nicht mal einen Bahnanschluss.“

Der 53-Jährige hat nicht nur eine Menge Humor, sondern auch eine tiefe, warme Stimme, mit der er die Lieder dem Publikum entgegenschmettert. Sein Bandkollege Michael Roth hält seine Mundharmonika direkt ans Mikrofon, Volker Schuh wippt leicht auf und ab, wenn er seinen Bass spielt.

Die Fünf gönnen sich keine Pause, kommen von einem Stück zum nächsten. Es wird getanzt, gesprungen, geklatscht, gejubelt, geschunkelt und nicht nur das Smartphone, sondern auch das Glas in die Luft gehoben. Die Musiker spüren eben, was ihr Publikum braucht. Sei es eine „Schlagzeug-Meditation“, einen Trip ins Morgenland oder einen „maritimen Block“ mit Liedern über Sehnsucht, über Schneid, über Heldentum und über Rum.

Mehrere Zugaben

Es dauert nicht lange, bis der Nöttinger Löwensaal kocht. Mehr als 100 Gäste sind gekommen, um der inzwischen seit gut 20 Jahren existierenden Band zuzuhören. Als sich nach rund zwei Stunden der Abend dem Ende entgegen neigt, wollen sie die fünf Musiker gar nicht mehr von der Bühne lassen. Auf den tosenden Beifall der Zuhörer folgen gleich mehrere Zugaben.

Autor: Nico Roller