Remchingen
Remchingen -  29.05.2020
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Krise belastet die Gemeindekasse auch in Remchingen

Remchingen. Die Kommune bereitet sich auf große Einnahmenausfälle vor. Dafür gibt es bei einem wichtigen Projekt positive Signale: Ein Planer sieht hochwassertechnisch keine Bedenken gegen einen Kita-Neubau „Im Bruch“.

So wie Corona für Lücken zwischen Gemeinderäten und Zuschauern in der Kulturhalle sorgte, wird die Krise Lücken im Remchinger Etat hinterlassen: Vieles sei noch Stochern im Nebel, sagte Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon, der dafür im Sommer eine Klausurtagung ansetzen will. Stand Mai rechne er mit drei Millionen weniger Steuereinnahmen und Zuweisungen. Hinzu kommen jeweils über 150000 Euro Ausfälle bei der Kinderbetreuung, deren Gebühren für April und Mai erlassen werden, und durch die gestoppte Nachbelegung des Altenpflegeheims. Jeweils 100000 Euro Einnahmen fehlen bei Kulturhalle und Bädern. Prayon freut sich umso mehr, dass die Gemeinde seit Wochen neben den 45 genesenen Coronafällen keine Neuinfektionen verzeichne – besonders im Heim, wo zwei erkrankte Bewohner verstorben waren, gebe es ein Aufatmen: „Es ist grandios, was die Mitarbeiter dort leisten.“

Remchingen benötigt zudem dringend neue Kita-Plätze, weshalb Anfang des Jahres neben der laufenden Suche nach Mietobjekten am Wilferdinger Pfinzufer ein Neubau für 99 Kinder mit 3,8 Millionen Euro auf der Tagesordnung stand – nach Bedenken einiger Räte in Sachen Hochwasserschutz aber vertagt wurde. Nun präsentierte Ingenieur Michael Bauch Ergebnisse einer Untersuchung: Viel getan habe sich seit den schweren Überflutungen von 2013.

Insbesondere das nun dreieinhalb Mal so große Nöttinger Rückhaltebecken sowie die begonnene Pfinz-Sanierung sorgen trotz dem inzwischen dazu gebauten Drogeriemarkt bei Annahme eines über 100-jährlichen Ereignisses dort nun für einen um 30 Zentimeter geringeren Wasserstand. Mit Kindergarten seien es im schlimmsten Szenario noch immer 25 Zentimeter weniger als 2013. Zwar könne sich Wasser auf dem Parkplatz ansammeln, der Kindergarten und seine Zufahrt seien aber überflutungssicher. Während Lorenz Praefcke (Bürgerliste) Grundsatzbedenken äußerte, eine Kita in Gewässernähe zu bauen, bekräftigten sein Fraktionskollege Wolfgang Oechsle und Thomas Walch (CDU), dass der Bau kein Türöffner für ein neues Baugebiet „Im Bruch“ sein dürfe, wie es die Grünen befürchten.

Autor: zac