Remchingen
Remchingen -  27.11.2018
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Liebenzeller Gemeinschaft weiht ihr neues Gemeindezentrum ein

Remchingen. Mehr als doppelt so viele Stühle – und trotzdem nicht genug: Über 600 Besucher feierten beim Sonntagsgottesdienst den Einzug der Liebenzeller Gemeinschaft Remchingen in ihr neues „Zentrum am Kreisel“ (ZAK) am Wilferdinger Ortseingang Billäcker.

„Das ist nicht allein menschliches Können, sondern ein Wunder Gottes, wie alles gekommen ist“, stellte Hartmut Schmid, Vorsitzender des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes, bei seiner Predigt zu Psalm 96 mit Blick in den vollgefüllten hellen, von vielen Holzelementen, Glasflächen und modernster Bühnentechnik geprägten Gottesdienstraum fest: „Solche Wunder sollen sich nicht beschränken auf dieses Haus. Es soll ein Ort sein, der ausstrahlt in die Umgebung – und auch die, die kein Wunder erlebt haben, sollen hier drin Beistand erfahren.“ Die Steine seien nach einem langen Weg harter Arbeit, Engagement und Gebet gelegt: „Jetzt soll der Gemeindebau mit Menschen weiter gehen.“

Der barrierefreie Neubau mit 1100 Quadratmetern Nutzfläche bietet der Gemeinde mit eigenständigem evangelischem Profil verglichen mit dem immer enger gewordenen bisherigen Standort im Ortskern ganz neue Möglichkeiten: neben Saal samt Empore gibt es Raum für Foyer, Bistro, Großküche, Familie, fünf multifunktionale Gruppenräume, ein Büro und Übersetzerkabinen. „Hier kann man die Zukunft mitgestalten und in Achtsamkeit die Gemeinschaft am Kreuz teilen“, verdeutlichte Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon in seinem Grußwort passend zu den Buchstaben ZAK, während Diakon Patrick Zipse als Vertreter der evangelischen Allianz in Remchingen den Kreisel wörtlich nahm: „Wir wünschen euch, dass es hier rundgeht und viele Menschen auf ihren Lebenswegen vorbeikommen, auf der Suche nach Orientierung ihre Runden drehen und den Mut bekommen, den Schildern zu folgen und gestärkt rauszugehen in ihre Lebenswelten.“

Eine ordentliche Portion Gottvertrauen hatte auch die Gemeinschaft bewiesen: Zehn Jahre nach dem ersten Baubeschluss und zwei Jahre nach dem Spatenstich hat sie für das 2,25 Millionen Euro teure Bauprojekt weit über 15.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet, für die Gemeindepastor Thomas Ritter stellvertretend dem Gemeindeleiter Matthias Herrmann sowie vom Bauausschuss Jürgen Mayer, Dieter Kastner, Silke Gottstein, Peter Farr, Benjamin Walch und Benjamin Schäfer dankte.

140 Ehrenamtliche seien zu handwerklichen Fachkräften geworden, was auch Dominik Mälzer für die Bauunternehmen feststellte. „Mit dem Remchinger Projekt haben wir zum ersten Mal die Zwei-Millionen-Grenze geknackt“, stellte der Wilferdinger Rüdiger Daub fest. Er ist Vorstandsmitglied beim Liebenzeller Gemeinschaftsverband, der als Bauherr auch dieses Mal seinem Grundsatz treu bleiben konnte, zu bauen ohne bei einer Bank Schulden zu machen. Neben 100.000 Euro Zuschuss von der Kommune und rund 60.000 Euro von der Aktion Mensch kam und kommt die komplette Summe nur aus Spenden und zinslosen Darlehen von Gemeindemitgliedern oder verbilligten Darlehen vom Gemeinschaftsverband.

Mit bunten Angeboten für junge Besucher hat auch der EC seinen festen Platz im ZAK gefunden – so besang eine ganze Kinderschar fröhlich die Einweihung, bevor der örtliche CVJM-Posaunenchor mit einem Gastbeitrag zum Aktionstag überleitete, bei dem viele regelrecht über das Geleistete staunten.

Autor: Julian Zachmann