Mit gefühlsvollen Liedern Bilder der Weihnacht zusammengepuzzelt
Über Jahrhunderte hinweg habe sie Menschen begleitet, getröstet, geflügelt: die Weihnacht. Ihrem Geheimnis ging am Sonntagabend in der Wilferdinger Christuskirche der Pfarrer, Liedermacher und Musiker Clemens Bittlinger auf den Grund. Mit seinen musikalischen Freunden Jean Pierre Rudolph an der Violine und Mandoline, Keyboarder David Plüss, Percussionist Helmut Kandert und Sängerin Lara Hermann puzzelte der 60-Jährige aus dem Odenwald die „Bilder der Weihnacht“ auf seine ganz eigene Art und Weise zusammen.
Zwischen einigen bekannten und auch neuen handgemachten Liedern wurde Bittlinger selbst zum Josef und Lara Hermann zur hochschwangeren Maria. Gerade noch hatten sie sich auf die beschwerliche Suche nach einer Herberge gemacht, da saßen die Musiker plötzlich als Hirten selbst auf dem Felde und erkannten am Blöken der Schafe, die die frohe Botschaft von Jesu Geburt ja als erste empfangen hätten, dass irgendetwas anders sein musste in jener Nacht von Bethlehem.
In einer Mischung aus Lobpreis, Bibelworten und tiefgreifenden eigenen Rolleninterpretationen der Krippenfiguren brachten sie das Weihnachtsfest ins Hier und Heute: Als Botschafter der Christoffel-Blindenmission hatte Bittlinger zahlreiche Bilder einer seiner Projektreisen nach Indien im Gepäck.
Bittlinger ermutigte, hier und da gegen die Vernunft anzukämpfen und das Kindliche in einem selbst wieder zu entdecken. Auch wenn seinem Aufruf, einfach aufzustehen und mitzutanzen, nur eine Handvoll Besucher mutig folgten, ließen sich auch die anderen vom Wunder der Weihnacht wärmen: „Je fetter und reicher das Weihnachtsfest ausgestaltet wird, desto ärmer wird es. Je behutsamer wir das scheinbar Unscheinbare wahrnehmen, desto wärmer wird es“, gab er ihnen mit auf den Weg.