Remchingen
Remchingen -  26.06.2019
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Notwasserversorgung am Sperlingshof soll Provisorium bleiben

Remchingen. Auf eine harte Bewährungsprobe wird in diesen heißen Sommertagen die Notwasserversorgung des Remchinger Sperlingshofs gestellt: Insbesondere nachts könnte das stehende Wasser in der provisorisch durch Ackerflächen flach verlegten Leitung durch die Hitze Keime bilden. Die Notversorgung wurde installiert, nachdem kurz vor Weihnachten der hofeigene Brunnen nur noch eine trübe Brühe lieferte. Die ersten Kosten in Höhe von 55 000 Euro hat der Sperlingshof übernommen.

Neuer Anschluss nötig

Fest steht, dass der Brunnen nicht mehr repariert werden kann, sondern aufgrund des gesunkenen Grundwasserspiegels und Einschwemmungen früher oder später wieder ausfallen würde und dass es sich bei der Notversorgung nur um ein Provisorium handelt. Mittelfristig kommen der Sperlingshof sowie drei weitere Anlieger – darunter eine Firma und die selbstständig-evangelisch-lutherische Kirchengemeinde – nicht um die Verlegung eines komplett neuen Wasseranschlusses von Wilferdingen herum. Die Kosten müssen laut Satzung die Nutzer selbst tragen. Aktuelle Schätzungen für einen dauerhaften Anschluss gehen von rund 320 000 Euro aus, drei Viertel davon müsste verbrauchsanteilsmäßig der Sperlingshof übernehmen.

Zwar habe die Gemeinde dem kommissarischen Sperlingshof-Geschäftsführer Raimund Schmidt eine Unterstützung zugesichert, über deren Umfang und rechtliche Grundlage der Gemeinderat entscheiden werde. Trotzdem wird die Bewältigung der restlichen Summe eine Mammutaufgabe. Umso mehr freuen sich Schmidt und Spendenkoordinator Jochen Essig, dass über Spenden bisher 20 000 Euro zusammengekommen seien. Mit zu den ersten Spendern gehören der Inhaber der Pfinzgau-Apotheke in Wilferdingen, Viktor Ketterer, und der Geschäftsführer von Kaufmann Micromechanik, Nico Höpfinger, die mit einem Scheck von je 1000 Euro ein Zeichen setzten: „Mir ist es wichtig, im sozialen Umfeld Verantwortung zu übernehmen“, sagte Ketterer: „Auch kleine Spenden können etwas bewirken.“ Es wäre schade, wenn es anderswo hapere, sagte Höpfinger, der den Sperlingshof auch sonst unterstützt. Ihm sei die Arbeit mit Jugendlichen, die nicht die besten Startvoraussetzungen haben, wichtig. Aus einem Auszubildenden, der damals auf dem Hof lebte, sei ein langjähriger Mitarbeiter geworden.

Autor: zac