Pfarrstelle der Remchinger Freikirche bleibt erhalten
Remchingen. Es ist noch kein richtiger Abschied: Zwar hält Jürgen Meyer am Sonntag seinen letzten Gottesdienst als Pfarrer im Dienst der Dreieinigkeitsgemeinde am Remchinger Sperlingshof und wird dann vom Superintendenten Scott Morison verabschiedet. Doch mit Eintritt in den Ruhestand übernimmt er gleichzeitig den Auftrag für die Vakanz-Vertretung, bis die Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) einen Nachfolger gefunden hat.
Das freut den 65-Jährigen gleich doppelt. Denn einerseits kann er sich so in Ruhe von der liebgewonnenen Sperlingshofgemeinde verabschieden und hofft auf ein fröhliches Fest im Sommer, das morgen Corona-bedingt ausfallen muss. Zum anderen war es mit Blick auf die allgemeine Kirchenentwicklung keine Selbstverständigkeit, dass die Pfarrstelle in vollem Umfang nachbesetzt wird: „Das hat uns alle sehr positiv überrascht“, stellt der 65-Jährige fest.
210 Mitglieder überwiegend aus Remchingen, Keltern und Pfinztal zählt die Dreieinigkeitsgemeinde – zu den Sonntagsgottesdiensten kommen gut 30 Besucher bunt gemischten Alters. Groß wird dabei die Gemeinschaft geschrieben: „Aufgrund unserer überschaubaren Größe sind umso mehr Besuche, Seelsorge im Alltag oder Sterbebegleitungen möglich. Diese Gruppendynamik ist eine der Stärken unserer Gemeinde“, freut sich Meyer etwa mit Blick auf den jungen Posaunenchor oder regelmäßige Arbeitseinsätze.
Während die Pfarrer bis in die 60er-Jahre gleichzeitig Hausväter des 1922 von der evangelisch-lutherischen Kinderfreundgesellschaft gegründeten Waisenhauses und heutigen Heilpädagogischen Kinder- und Jugendhilfezentrums waren, gibt es mittlerweile klar getrennte Zuständigkeiten. Dennoch ist ein Stellenanteil des Pfarrers noch immer mit der Heimseelsorge verbunden.