Remchingen
Remchingen -  10.12.2021
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Remchinger Feuerwehr: Anbau beschlossen – trotz holpriger Kommunikation

Remchingen. Aufgrund gewachsener Aufgaben, mehr Lagerbedarf unter anderem für Sandsäcke und der langfristig geplanten Ersatzbeschaffung von zwei für ein bisher kombiniertes Fahrzeug hatte die Freiwillige Feuerwehr Remchingen immer wieder auf den Bedarf einer sechsten Fahrzeugbox bei der Abteilung Nord in den Wilferdinger Billäckern hingewiesen und nach einem Grundsatzbeschluss 2018 weiter geduldig gewartet. Dass die Gemeindeverwaltung in der Ratssitzung am Donnerstagabend nun die konkrete Vergabe zum Anbau einer Fahrzeugbox für 280.000 Euro westlich ans Feuerwehrhaus durch ein Unternehmen aus Walzbachtal zur Abstimmung stellt, überraschte einige Kameraden ebenso wie die Tatsache, dass dringend benötigte Jugend- und Umkleideräume in den konkreten Planungen, an denen die Wehr offensichtlich nicht beteiligt war, nicht enthalten sind, sondern in einem weiteren Abschnitt folgen müssten.

Nach einer Liste am Vortrag eingegangener Hinweise aus der Wehr überlies es Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon daher dem Rat, die Entscheidung für die Box zu vertagen: „Auch wenn das wieder viel Zeit kostet und es gut wäre, eine Zielrichtung zu haben, die wir dann immer noch anpassen können.“

Wolfgang Oechsle (Bürgerliste) bemängelte die aus seiner Sicht erst sehr spät eingetroffenen Anregungen der Wehr und wies auf deutliche Kostensteigerungen bei jeder Verzögerung hin: „Die Feuerwehr hat so lange auf die Box gewartet, wir sollten jetzt einen Knopf an die Sache machen – und können andere Dinge immer noch nachholen.“ Thomas Walch (CDU) plädierte für eine Vertagung: „Wir sollten noch mal die Chance geben, wirklich einen Dialog zu führen, auch wenn klar sein muss, dass es kein Wünsch-dir-was geben kann.“ „Wir haben das Gefühl, dass alles nur ein Kommunikationsproblem ist und sich jemand übergangen fühlt“, stellte Antje Hill (SPD) fest. Die Gemeinde könne das Geld zwar nicht backen – man wolle der Wehr aber entschieden das Gefühl nehmen, zur Seite geschoben zu werden, sobald sie den Anbau habe. „Der Anbau der Box heißt nicht, dass die anderen berechtigten Wünsche damit vom Tisch sind, aber wir wollen diese getrennt betrachten“, betonte auch Markus Gartner (Freie Wählervereinigung) und Klaus Fingerhut (Grüne) ergänzte: „Dadurch wird kein weiterer Anbau behindert, nur vielleicht etwas teurer.“

Auf Bitte von Antje Hill, dem anwesenden Abteilungskommandanten Florian Becker das Wort zu erteilen, erklärte dieser ebenso, dass die Kommunikation das entscheidende Thema gewesen sei: „Dass der Anbau aufgenommen ist, freut uns grundsätzlich sehr, aber es hätte uns auch gefreut, früher gemeinsam darüber zu reden.“

Neben baulichen Änderungsvorschlägen hätte man aus seiner Sicht mit nur geringem Mehraufwand gleich den Bedarf der Jugendfeuerwehr mit abdecken können: „Jetzt muss eben allen klar sein, dass am Ende noch etwas offenbleibt, dass noch ein Teil unseres aufgezeigten Bedarfs fehlt.“ Bei zwei Enthaltungen von Marianne Butz und Felix Casper (CDU) stimmte der Rat für die Vergabe zum Anbau einer Fahrzeugbox.

Autor: Julian Zachmann