„So etwas macht man doch nicht“: Jesuskind aus Krippe in Remchingen gestohlen
Remchingen-Wilferdingen. Ob es in Wilferdingen etwa einen Herodes gebe, fragte der Wilferdinger Peter Foemer seine Frau Monika, als er aus dem Garten kam. Diese schaute ihn mit verdutzten Blicken an und fragte zurück, wie er denn darauf komme: Aus der Krippe in seinem selbstgezimmerten, mannshohen Stall hatte jemand zu Jahresbeginn das Jesuskind gestohlen. „Das ist uns in zehn Jahren nicht passiert“, stellen die beiden Hobbykünstler fest, die an der Grünewaldstraße mit einer vielfältigen weihnachtlichen Sammlung, darunter 20 Krippen, Jahr für Jahr die Herzen von Jung und Alt erfreuen.
Um den materiellen Wert der Puppe gehe es ihnen weniger: „Aber so etwas macht man doch einfach nicht – schon gar nicht mit dem Jesuskind.“ Wenige Tage lassen sie ihre Krippen noch aufgebaut, bevor auf ihrem liebevoll dekorierten Grundstück langsam aber sicher die bunte Jahreszeit und der Frühling Einzug halten. Bis dahin wollen sie der oder dem unbekannten Krippendieb mit einem freundlichen Hinweis noch die Möglichkeit geben, das vermisste Kind zurückzulegen.
In Berlin hatte ein ähnlicher Vorfall für Aufsehen gesorgt: Unbekannte entwendeten dort kurz vor Weihnachten die Jesus-Figur aus der Krippe am Gendarmenmarkt, die Polizei fahndete über die sozialen Medien.
Langfinger greifen öfters nach Jesus
Der Diebstahl von Jesus-Figuren aus Weihnachtskrippen ist tatsächlich nicht so selten und bizarr, wie man zunächst annehmen könnte. Ob in Großstädten oder in beschaulicheren Kommunen: Immer wieder berichtet die Polizei vom Diebstahl einer Christus-Figur. Ob in Lüneburg oder Berlin, in Wuppertal oder Hiddestorf: Unbekannte Zeitgenossen machen sich bisweilen einen Spaß daraus, das Kind zu entführen. Bundesweit geht dieser Umstand einher mit zunehmender Respektlosigkeit vor Kirchenbauten. So kommt es immer wieder zu dreisten Diebstählen und Sachbeschädigungen in sakralen Bauten