Remchingen
Remchingen -  14.07.2019
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So wird 1250 Jahre Singener Geschichte lebendig

Remchingen-Singen. Der Festumzug durch Remchingen-Singen wurde zu einem tollen Blick in die Vergangenheit. Ob Marketenderin, Ritter oder Römer: Die Gruppen hatten viel zu bieten.

„Das darf man nicht verpassen, wo gibt es sonst schon so ein Jubiläum zu feiern?“ Das meinten die Besucher des Singener Festumzugs zum 1250-jährigen Bestehen des Ortes am Sonntag einmütig – und trotzten dem Regen mit Schirmen, Regenjacken und ihrer guten Laune. Oder sie hatten ein trockenes Plätzchen ergattert – so wie die Gäste von Martin Seeger, der direkt an der Strecke wohnt und im Hof unterm Laubendach einen großen Tisch stehen hat. „Hier kommen bei jedem Umzug viele Freunde“, erzählte er und brachte es auf den Punkt: „Es macht doch besonders viel Spaß, wenn man den Umzug zusammen angucken kann.“

Ohren zu – es wird laut, hieß es beim großen Festumzug in Remchingen-Singen.
Ohren zu – es wird laut, hieß es beim großen Festumzug in Remchingen-Singen.

Und Spaß hatten alle Besucher, die die knapp 40 Gruppen mit ihren mehr als tausend Teilnehmern begrüßten – launig angekündigt vom früheren Sitzungspräsidenten der Carnevalsgesellschaft Singen, Alexander Haag. Den Auftakt machte die Traditionsfigur, der Singener Schütz mit den Bären. Danach kamen örtliche Vereine und Gruppen aus ganz Remchingen. Ob Turnverein, Gesangverein, Schulen oder Kindergärten – die Verwaltung marschierte genauso mit wie die Wilferdinger Waschweiber oder der TV Nöttingen. Die Gäste aus der Partnergemeinde San Biagio Platani sorgten für einen temperamentvollen Auftritt und die große Gruppe aus Oberhammersbach kam mit Trachtenkapelle, historischen Kostümen und Miliz.

Alle Teilnehmer gewährten mit ihren Verkleidungen einen Blick in die Geschichte. Ob als Römer wie die Kita am Römerhof, als mittelalterliche Bierbrauer wie die Gemeinde, als Landsknechte, Burgdamen oder Ritter. Die RVS Bike-Riders fuhren auf altertümlichen Rädern die Straße entlang, sogar ein Hochrad war dabei. Und die Feuerwehr zeigte, wie sich ihre Ausrüstung im Laufe der Zeit verändert hat. Für einen Knalleffekt sorgte die Belrem-Gilde Dillweißenstein mit ihrer Kanone, der grausamen Barbara – die Moderator Haag zunächst als dicke Bertha bezeichnet hatte, was Protest hervorrief. Aber egal, ob Bertha oder Barbara: Ihr Donnerschlag hallte durch Singen und sorgte für einen weiteren Höhepunkt.

Autor: Sabine Mayer-Reichard