Remchingen
Remchingen -  28.06.2019
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Stetige Erweiterung - Kuratoriumssitzung der Diakoniestation Remchingen

Remchingen. Mit dem Bild von zwei Zapfhähnen, aus denen Milch und Honig fließen, eröffnete der Nöttinger Pfarrer im Ruhestand Hans-Martin Griesinger die Kuratoriumssitzung der Diakoniestation Remchingen. Damit ermutigte er die Entscheidungsträger aus Vorstandschaft, Leitungsteam, den drei evangelischen Trägerkirchengemeinden sowie dem Gemeinderat, auch weiterhin durch die vielfältigen Dienste die Menschen in der Gemeinde zu unterstützen.

Tatsächlich scheint die Versorgung kaum mehr stillzustehen: 2018 zählte der Remchinger Diakonievorsitzende Karl-Heinz Stengel 517 betreute Patienten und im Schnitt 251 Hausbesuche pro Tag durch mittlerweile 77 haupt- und nebenamtlich angestellte Mitarbeiter, dazu 85 Nachbarschaftshelfer und rund 150 Ehrenamtliche – von den Veeh-Harfen über den Tafelladen bis zur Kleiderstube.

600 Kunden im Tafelladen

Seit dem Neubau der Station im Jahr 2006 hat sich nicht nur der Personalbestand, sondern auch der Jahresumsatz vervierfacht. 2018 lag der Jahresgewinn bei 37 000 Euro. Wichtige Bausteine seien laut Stengel die Verkaufserlöse der Kleiderstube und des Tafelladens, der aktuell rund 300 Erwachsene und 300 Kinder versorgt. Von immer wieder neuen Herausforderungen der Nöttinger Demenz-WG, die zurzeit sieben Frauen und ein Mann bewohnen, berichtete Annette Oeder. Zwar weist der hierfür separat erstellte Jahresabschluss ebenso ein positives Ergebnis aus, allerdings nur, weil ein einmaliger Tilgungszuschuss im ersten Jahr voll eingerechnet ist – operativ ergibt sich im Zuge der Anlaufkosten und einmaligen Anschaffungen ein negatives Ergebnis von 28 000 Euro. Das Kuratorium stimmte beiden Jahresabschlüssen einstimmig zu.

Erstmals sei es 2019 fraglich, ob der Diakonie am Ende ein positives Ergebnis gelinge, so Stengel, der aufgrund erhöhter Personalaufwendungen mit einem Jahresdefizit plant. Dennoch geht das Team einen weiteren Meilenstein an, für den die Diakonie-Mitgliederversammlung ebenso wie der Gemeinderat grünes Licht gegeben hat: Ein Erweiterungsbau an das bestehende Gebäude an der Neuen Ortsmitte soll acht überdachte Parkplätze und darauf auf 185 Quadratmetern fünf neue Büro-, einen Besprechungs-, einen Archivraum sowie Sanitäreinrichtungen schaffen. 950m000 Euro hat sich die Diakonie als Kostengrenze gesetzt. Eine Erbschaft habe den entscheidenden Schritt zum Anbau ermöglicht, zur Deckung der weiteren Baukosten bleibt die Station auf Spenden oder Zuschüsse angewiesen. Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon hofft auf eine weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit. Gute Pflege habe ihren Preis und gemeinsam sei man darum bemüht.

Autor: Julian Zachmann